Vom Wert des Menschen im Lebensraum

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Gestern wurde auf der Deutschen Welle eine kurze Dokumentation zu einem Naturschutzgebiet im Kongo ausgestrahlt.

Darin äußerte sich vorwiegend eine offensichtlich aus westlicher Hemisphäre rekrutierte Führungsgestalt als obligater Menschenversteher.

Credo: Es sei zu berücksichtigen, daß es hier um die Lebensgrundlage lokaler Bevölkerung geht, der fruchtbarer Boden zum Bewirtschaften ausgegangen sei, welcher wiederum nur noch im Naturschutzreservat zu finden ist, weswegen sie den Lebensraum der verbliebenen 860 Berggorillas sukzessive abbauen.

- Und, daß man sie bei menschlichem Verstand davon nicht abhalten könne.

Hütet dieser Mann ihm anvertrautes Schicksal sterbender Geschöpfe und Habitats, oder Schäfchen des Herrn?

Er geriert sich statt als Oberaufseher über ein Schutzgebiet der letzten verbliebenen Exemplare seltener Spezies, so, wie es sich christlich / abrahamitischem Verständnis vom Menschen als erhabenem Ebenbild Gottes nach geziemt.

Archaischem, willkürlich veranschlagten, von stetig wandelnden, weltlichen Erfordernissen losgelöstem und blindem Weltbild folgend.

In dem Posten eine fatal besetzte, anachronistisch kontraproduktive, Personalie.

Welche Einsichten fehlen diesem Mann und seinen milliarden Gleichgesinnten?

# Zunächst einmal anthropologische davon, daß der Mensch nicht etwa als Krone sonder als Teil der Schöpfung, ohne Mitgeschöpf kein Mensch zu bleiben vermag. Sowohl in ökologischem Zusammenhang wie auch in soziologischem, in dem das Tier des Menschen vorderste Schule empathischer Befähigung ist.

# Fernerhin, daß es neben Abwägung zum Individuum übergeordneten Bezug zu Generation und Gattung gibt. Wo im ersten Fall evtl. einem Individuum höhere Relevanz gegenüber dem anderen zugerechnet werden mag, verliert sich solche Kategorisierung hinsichtlich Verbleib einer gesamten Spezies.

Wieviele Waldelefanten werden von der Signifikanz abrahamitischen Halbgott-Exemplars aufgewogen und überragt? Einer; ein Dutzend; 1000, oder die ganze Spezies?

Nicht einer, wo selbst noch Verlust von milliarden Menschen Bestand seiner Gattung nicht gefährdete. Weniger noch den seiner Spezies als akut radikaler Dezimierung von Biodiversität und Lebensraum.

# Und schließlich das Paradox selbst noch innerhalb moralistischen Konstrukts der Schuld & Unschuld mit dem sich abrahamitische Praxis rechtfertigt.

Wer oder was ist Schuld an Überbevölkerung, die nun letzte Refugien einnimmt?

Ausbeutung von Menschen, die mithin übermäßig Nachwuchs als Altersversorgung zeug/t/en. So wie Jene, die solche Ausbeutung dulde/t/en und begrüß/t/en. Zudem prophylaktische Mehrgeburt gegen Kindersterblichkeit, welche in der Moderne aus selber kausaler Quelle gespeist ist, sowie abrahamitische Doktrin, welche Jünger zu unausgesetzter Vermehrung anhält, um Anders- / Ungläubige zu verdrängen.

Jedenfalls fällt das Problem in Zuständigkeit von Menschen / nicht also von Mitgeschöpf, das für hervorgehendes Desaster einzustehen hätte.

Wenn also anwohnende Frauen sich insofern äußern, daß sie Holz schlagen müssen, welches sie als Brennmaterial veräußern, um Lebensmittel zu erstehen, mit denen sie ihre Kinder ernähren:

Obliegt es auch im Prinzip von Schuld & Unschuld, Kinder nicht erst zu zeugen, solange keine absehbaren und legalen Einkünfte gegeben sind, um sie zu ernähren. Von endlich eintreffender Erkenntnis zu globaler und ökologischer Bewandtnis abgesehen.

Es existiert keine Rechtfertigung kurzlebiger Erwirtschaftung durch Wilderei und Rodung, welche für alle Zeit Mitgeschöpf aussterben läßt.

Und von kopfstehend-tumber Philanthropie ergriffene Wildhüter, deren Horizont nicht dahin gereicht, zu verstehen, daß am Ende halbgöttlicher Absurdität auch menschliche Spezies gnadenlos ausstirbt wie jetzt sinnlos geopferte Gorillas, sind diametral verkehrt in ihrem Job beschäftigt.

In Indien zum Anderen, hat man Wertigkeit des Mitgeschöpfes für sich und für den Menschen realisiert, siedelt vorgedrungene Bevölkerung um, reißt illegale Besiedlung ab, und überläßt die eingenommenen Bereiche der Renaturierung.

Zugleich sind Maßnahmen eingeführt, welche die Bevölkerung den Schatz ihrer Umwelt und bedrohter Kreatur erkennen und unterstützen läßt, während Wilderei nicht als Kavaliersdelikt sondern rigoros geahndet wird.

Afrika mangelt es ohnehin nichts dringlicher als an Aufklärung gegen Bevölkerungsexplosion.

Möge man sich im Kongo an indischem Fortschritt orientieren und Verantwortliche, wie besagten Herren aus westlicher Insignifikanz verzerrter Güte, schnellstmöglich in die Wüste schicken, um dringlichsten Paradigmenwechsel einzuläuten.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Knossos

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Knossos

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