Welche Haltung zu Corona?

Covid-19 Keine andere Perspektive als die dargebotene?

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Oder existiert schicklicher Weise dazu keine Frage?

Derzeit befindlich, wo der Umgang mit Corona so kompetent ist, wie der Umstand, Weltmeister in der Ausgabe von Antibiotika zu sein; und Obrigkeits Sorgen um das Volk bei Letzterem eher als Kalauer gehandelt wird …

Hatte meinersich jüngst knapp zwei Monate lang Besuch von einer jungen, einheimischen Künstlerin.

Ihre erste Maßnahme: Einen Haufen Desinfektionsmittel als Spray, und Lotion zum Händewaschen, zu bestellen. Und sobald meinersich Einkaufen ging oder etwas geliefert wurde, desinfizierte sie Tüten, Verpackungen, Kartons.

In den ersten Tagen dann, nach dem Gute-Nacht-Spruch, im Wohnzimmer auftauchend, und in sich zusammengefallen dastehend. „Ich habe solche Angst …“

Statt sie zu umarmen, sie sich in Tränen auflösen und trösten zu lassen, merkte meinersich an, sie möge nicht panisch sein / daß ihr schon noch nichts geschehe, und wenn doch: Es nicht nütze, sich bereits im Vorhinein zu schwächen.

In der Zeit darauf dann sporadische Aufklärung, wo man seltsame Vorstellungen von Mikroben hegt.

Also z.B. heute noch Latrinen statt Kloschüsseln in Neubauten und sogar Hochhäuser einbaut. Tiere als reine Krankheitsüberträger tunlichst nicht ins Haus läßt, wenngleich im Hof Nichts adäquaten Unterschlupf vor extremer Hitze und Kälte gewährleistet.

Dafür aber bedenkenlos mit versifften Geldscheinen umgeht, wenn nicht, sie beim Zählen Daumen anleckend, quasi in den Mund nimmt.

Oder sich etwa landläufig vor umherfliegenden Erregern im Kühlschrank graust, welche von angeschnittenen Zwiebeln eingefangen und liquidiert werden sollen. So wie alles was Haut ist schält / abzieht und entsorgt. So auch die von Hühnern, oder Brotkanten.

Bei ihrer Ungläubigkeit zu mikrobieller Bewandtnis, also alldieweil das Internet bemühend und ihr daraus übersetzend.

Meine dazu kontrastierende Sicht:

Mich enerviert inzwischen täglicher Schlagzeilenwust zur Pandemie.

Solche, die dabei Indikatoren zu Gesellschaftsform, Konsequenzen und Paradigmenwechsel behandeln sind meines Erachtens nach dringend sinnreich.

Doch jeden Tag ausgegebene Zahlen zu Neuinfektionen oder zu Mortalität verfolgen, so daß anderweitige Meldungen nur noch Corona-Kolonnen spicken: Entspricht dies tatsächlich dem Informationsbedürfnis / dem Fokus der Menschen?

Sollte eine solch tagtägliche Schlagzeilenlawine nicht sehr viel eher dem Artensterben, und auf Teufel komm raus pharaonischer Weltherrschaft gelten, die den Lebensraum vor die Hunde gehen läßt?

Fern abrahimitischer Auffasung vom Menschen als Krönung, ihn als Teil irdischer Evolution begreifend, der in geistiger Umnachtung und Überbevölkerung im Begriff ist, das Leben auf Erden auszulöschen, scheinen mir Pandemien, wie die des Covid-19 und nachfolgende, als sich erwehrendes Immunsystem des Planeten.

In der Mikroperspektive vielleicht nicht tangiert, wenn insbesondere gütige und umsichtig rührige Zeitgenossen dem Virus ausgesetzt oder dahingerafft werden? Oder hinsichtlich persönlichen Risikos womöglich suizidal?

Nicht annähernd.

Doch bewußt darüber, daß der Mensch ohne Umwelt und auch schon ohne Mitgeschöpf weder Mensch zu bleiben noch zu überleben vermag. Eine Binse, die der Zeitgeist weder begriffen hat noch erwägt.

Mit Meldungen zu täglich hunderten ausgestorbener Spezies und eingehender Ökosysteme anstelle Hysterie zu erlauchter Schöpfungskrone, käme globale Priorität ins Lot.

So aber schaut die Spezies Bauchnabel allmorgendlich in den Spiegel, während sich vor ihrer Tür Kadaver türmen.

Wo systemische Feststellung vom Status quo leider bloß makaber ankommen will, läßt sich ja Zwiebel in den Kühlschrank legen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Knossos

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Knossos

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