1917: Gegen jeden Krieg

Zeitgeschichte Jeannette Rankin aus Montana wird als erste Frau in den US-Kongress gewählt und sorgt für Aufsehen: Sie lehnt den Eintritt ihres Landes in den Ersten Weltkrieg ab
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2021
Auch 1940 wollte Rankin nicht, dass die USA in den Krieg eintreten
Auch 1940 wollte Rankin nicht, dass die USA in den Krieg eintreten

Foto: Bettmann/Getty Images

Und dann war hohe Politik nicht mehr exklusive Männersache: Am 2. April 1917 nahm Jeannette Rankin aus Montana im Nordwesten der USA an ihrer ersten Sitzung im Repräsentantenhaus teil. Sie war die erste Frau im Kongress. Vier Tage später stimmte die Pazifistin gegen den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg. Die Zeitung Tribune in Great Falls (Montana) schrieb darüber: „Fräulein Rankin ... blieb beim ersten Aufruf zur Stimmabgabe mit gesenktem Kopf sitzen.“ Beim zweiten sei sie aufgestanden und habe mit schluchzender Stimme erklärt: „Ich will meinem Land beistehen, doch ich kann nicht für Krieg stimmen.“

Die 36-jährige Rankin war bekannt als eine der großen Rednerinnen für das Frauenwahlrecht, das Montana bereits 1