1974: Nixon meldet sich ab

Zeitgeschichte Man wird wohl noch träumen dürfen: dass der Druck auf Donald Trump enorm wächst und ihn die eigenen Leute vor die Tür setzen. Etwas Ähnliches ist schon mal passiert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2018
Auch die Zeitung „Boston Globe“ ließ Nixon gnadenlos fallen
Auch die Zeitung „Boston Globe“ ließ Nixon gnadenlos fallen

Foto: Bettmann/Getty Images

Vor mehr als vier Jahrzehnten ging es schon einmal um Lügen, Wahlmanipulierung und Amtsmissbrauch. Die Affäre hieß „Watergate“. In ihrer finalen Phase saß Richard Nixon, der 37. Präsident der USA (1969 – 1974), am 8. August 1974 hinter seinem Schreibtisch im Oval Office, sprach ohne Teleprompter und verkündete seine Demission. Eine düstere Szene. Nixon schien ohne Emotionen abzudanken. Sechzehn Minuten lang las er vom Redemanuskript. Die weißen Blätter legte er sorgfältig zur Seite. Rund 100 Millionen Amerikaner verfolgten die Direktübertragung. Nixons Begründung war denkbar einfach. Er habe im Kongress seine politische Basis verloren. Sollte heißen: Ihm drohte ein Amtsenthebungsverfahren. Nicht einmal mehr