1991: Nacht ohne Mond

Zeitgeschichte Mit dem zweiten Golfkrieg überwinden die USA ihr Vietnam-Syndrom. Die Zuschauer sind dabei, wenn es der „Embedded Journalism“ erlaubt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2016
Al-Chafdschi, Saudi-Arabien: Operation Wüstensturm
Al-Chafdschi, Saudi-Arabien: Operation Wüstensturm

Foto: Chip Hires/Gamma-Rapho/Getty Images

Damals gab es noch kein Internet; soziale Medien gleich gar nicht. Das Kabelfernsehen steckte in den Kinderschuhen. Dick Cheney war noch nicht Vizepräsident, sondern Verteidigungsminister, George H. W. Bush US-Präsident und Saddam Hussein Staatschef im Irak. Anfang Januar 1991 starrten Menschen weltweit gebannt auf Fernsehmonitore in Erwartung der ersten Bomben im angekündigten Krieg gegen den Irak. Hunderttausende US- und verbündete Soldaten unter dem Kommando von General Norman Schwarzkopf standen in Saudi-Arabien bereit zum Vormarsch auf das im August 1990 vom Irak besetzte und zur 19. Provinz erklärte Kuwait. „Kein Blut für Öl!“, riefen Kriegsgegner und warnten vor einer Katastrophe.

Das US-Oberkommando nannte den ersten großen Feldzug