1992: Los Angeles kocht

Zeitgeschichte Der Prozess gegen vier Polizisten, die den Afroamerikaner Rodney King misshandelt haben, endet mit einem Freispruch. Das Urteil sorgt für Aufruhr, Chaos und Gewalt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2017
Rodney King nach seiner Zeugenaussage im zweiten Prozess 1993
Rodney King nach seiner Zeugenaussage im zweiten Prozess 1993

Foto: Bill Nation/Sygma/Getty Images

Es geschah ein Vierteljahrhundert, bevor sich die Organisation Black Lives Matter gegen Polizeigewalt in den USA formierte. Im März 1991 enthüllten zum ersten Mal verdeckt aufgenommene Szenen, gefilmt mit einer Sony-Handycam, die Brutalität vermeintlicher Ordnungshüter, in diesem Fall von vier Polizisten in Los Angeles. Am 3. März 1991 war der damals 26-jährige Afroamerikaner Rodney King wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Polizei gestoppt worden. Er hatte mit seinem weißen Hyundai rote Ampeln überfahren, war angetrunken und wollte sich einer Festnahme widersetzen. Die auf Bewährung ausgesetzte Haftstrafe wegen eines Raubüberfalls stand auf dem Spiel. King musste damit rechnen, wieder eingesperrt zu werden, hieß es hinte