1995: Terror von nebenan

Zeitgeschichte 168 Menschen sterben in Oklahoma City bei einem Anschlag. Der Täter war mit der Army im Irak gewesen und wollte danach einen Krieg „gegen das System“ führen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2020
Polizeiauto in Oklahoma City, eine Woche nach dem Anschlag
Polizeiauto in Oklahoma City, eine Woche nach dem Anschlag

Foto: Timothy A. Clary/AFP/Getty Images

Das sei der „schlimmste einheimische Terroranschlag“ in der US-Geschichte, stand vor 25 Jahren in den Schlagzeilen nach dem zunächst offenbar unvermeidlichen Spekulieren über islamistischen Terrorismus. Doch war der Massenmord in Oklahoma das Werk eines Veteranen des Irak-Krieges von 1991 und seiner rechtsextremen Ideen, gewachsen auf amerikanischem Boden. Mit einer aus Düngemitteln gefer tigten Lastwagenbombe sprengte der 26-jährige Timothy McVeigh am 19. April 1995 das Vorderteil des neunstöckigen Alfred-P.-Murrah-Regierungsgebäudes in Oklahoma City in die Luft. 168 Menschen kamen um. Hunderte wurden verletzt, 300 umliegende Gebäude beschädigt. 19 Vorschulkinder starben in den Trümmern. Im „Murrah“ befand sich eine Tage