Amerikas radikaler Prophet

Martin Luther King zum 75. Geburtstag Das Kuschelfest für einen Revolutionär
Exklusiv für Abonnent:innen

Der afro-amerikanische Bürgerrechtsführer Dr. Martin Luther King wäre am 15. Januar 75 Jahre alt geworden. Die USA begehen den Geburtstag seit 1986 als Nationalfeiertag. Heute - knapp 36 Jahre nach dem tödlichen Attentat auf King - lobt jeder den Friedensnobelpreisträger. Selbst der konservative Justizminister John Ashcroft tritt bei Gedenkfeiern auf. Er hoffe, dass "Bürger unserer großen Nation nicht auf Grund ihrer Hautfarbe bewertet werden, sondern auf Grund ihres Charakters". Der Lobgesang verdeckt den wirklichen King: Den radikalen christlichen Pazifisten, der auch Revolution im Sinn hatte.

Der im Apartheid-Amerika geborene Martin Luther King war "Produkt" einer schon in den vierziger und fünfziger Jahren heranwachsenden afro-amerikanischen Beweg