CIA-Gründung 1947: Die USA wollen auch geheimdienstlich Weltmacht sein

Zeitgeschichte Vor 75 Jahren wird in den USA die CIA gegründet. Die Devise: Der Kommunismus darf außerhalb der Sowjetunion nicht Fuß fassen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2022
Anfangs ein Männerclub: Harry Truman (2. v. r.), National Security Council, 1948
Anfangs ein Männerclub: Harry Truman (2. v. r.), National Security Council, 1948

Foto: Everett Collection/Imago Images

Von der CIA weiß man an ihrem 75. Geburtstag: den Putsch im Iran 1953 inszeniert, beim Coup gegen Salvador Allende in Chile 1973 federführend, mutmaßliche Terroristen nach 9/11 in Geheimgefängnissen gefoltert, angeblich frühzeitig gewarnt vor Russlands Angriff auf die Ukraine. Und im Kalten Krieg durch Aufklärung möglicherweise dazu beigetragen, dass der kalt blieb für Europa und Nordamerika. Eine Instanz, irgendwo zwischen pragmatisch und skrupellos, zwischen kompetent und arrogant. Sie widerspiegelt die Bedürfnisse einer großen Macht, die sich nicht als Imperium sehen, sondern Vorbild sein will für den Rest der Welt.

Regierungen tun das: Sie unterhalten Geheimdienste, zum Spionieren und zum verdeckten Ausüben von Macht, wenn kein