Der kühle Realist

USA Barack Obama reformiert die nationale Sicherheitspolitik und den Drohnen-Krieg. Das sorgt für Skepsis. Es sollte aber vor allem Hoffnungen wecken
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2013

Die Versuchung ist groß, die Rede des US-Präsidenten über die „neue Phase“ im Anti-Terrorkampf einfach als gut inszeniertes Theater abzutun. Als einen Auftrittt, wie ihn Barack Obama schon des öfteren zelebriert hat: mit klugen und viel versprechenden Worten zu suggerieren, es werde sich etwas ändern. Doch man sollte der Versuchung widerstehen. Die Ansprache kann auch als Indiz dafür gedeutet werden, dass sich die Friedensbewegung und all jene Bürger, die einen nationalen Sicherheitsstaat auf amerikanischem Boden ablehnen, einen Erfolg errungen haben. Besonders krasse Rechtsverstöße werden künftig geächtet.

Es ist in den USA ein altes Problem der Linken, dass sie Teilerfolge oft als Niederlagen klassifiziert und wenig Sinn f