Ein amerikanisches Geheimnis

USA Der Fall des Soldaten und Taliban-Gefangenen Bowe Bergdahl erinnert daran, dass es in der Army schon immer Deserteure gab – trotz aller patriotischer Mythen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2014
Schon im Bürgerkrieg diente Fahnenflucht dem Selbstschutz. Galt das auch für Bowe Bergdahl in Afghanistan?
Schon im Bürgerkrieg diente Fahnenflucht dem Selbstschutz. Galt das auch für Bowe Bergdahl in Afghanistan?

Foto: U.S. Army/Getty Images

Fahnenflucht gehört im US-Militär zum Alltag, aber man spricht nicht viel darüber, weil es am Tapferkeitsmythos kratzt und zum Nachdenken über Kriege anregt. Nicht zuletzt über die Frage, ob der Mensch wirklich dafür gemacht ist, seine Artgenossen auf Befehl gezielt zu töten. So tut man sich derzeit schwer mit Bowe Bergdahl aus Idaho, fünf Jahre lang der einzige US-Kriegsgefangene in den Händen der Taliban. Bergdahls Geschichte beginnt im März 2009 mit Barack Obamas großer Afghanistan-Rede. Die Lage sei nicht gut, erklärt der Präsident. 2008 sei „das tödlichste Jahr für amerikanische Streitkräfte in Afghanistan“ gewesen. Insgesamt 21.000 neue Soldaten sollten nun für Verstärkung sorgen. De