In der „Zitadelle der Demokratie“ (Joe Biden) wird gekämpft um das Wahlrecht. Im November 2020 haben mehr als 159 Millionen US-Amerikaner abgestimmt, zwei Drittel der Wahlberechtigten, mehr als jemals zuvor. Das war zu viel des Guten aus Sicht der Verlierer. Unbestreitbar ist: Ein beträchtlicher Teil der rechten, also überwiegend weißen Bevölkerung will politische Teilhabe und Stimmrecht für sich selber und nicht so sehr für die anderen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts machten Gesetze gerade Eingewanderten auf der Suche nach einem besseren Leben das Wählen schwer. Erst seit Mitte der 1960er haben Schwarze das Wahlrecht. Und jetzt, da die weiße Mehrheit schwindet und Demokraten bei der Wahl 2020 ihre Wähler erfolgreich mobilisiert haben – viele schwarz, divers, urban und Frauen –, eskaliert der Konflikt. Doch hat der Ex-Präsident seine Leute gut im Griff. Donald Trumps Lügen über „gestohlene Wahlen“ heizen die Kampagne rechter Politiker und rechter Medien an, bestimmten Wählern die Stimmabgabe zu erschweren. Rund ein Drittel der Bundesstaaten hat 2021 Gesetze zu Wahlreformen beschlossen, die eine Briefwahl und das Abstimmen in städtischen Bezirken behindern. Präsident Biden fragt dazu theatralisch, ob sich die Republikaner nicht schämen würden. Diese sehen dafür keinen Grund, wenn sie von ihren Volksvertretern und Medien von Wahlbetrug und „Horden illegaler Migranten“ erfahren.
Laut Umfragen sind viele Amerikaner besorgt über den Zustand der Demokratie, Linke wie Rechte. Zu Beginn der Ära Trump erschien es manchen Kritikern geradezu spaßig, über republikanische Vorstellungen von alternativen Realitäten zu spotten. Mittlerweile glaubt laut Umfragen gut die Hälfte der Republikaner haltlosen Behauptungen, Biden habe die Wahl gestohlen. Man fühlt sich als Opfer. Trump ist nach wie vor gut für Einschaltquoten und Verlage: Aus Versandhäusern quellen neue Werke über das Ende seiner Amtszeit. Viele mit unterhaltsamen Interna, die dem kritischen Voyeur bestätigen: Dieser Mann war verrückter, als man meinte.
Trump gab seinen Leuten Sinn
Laut Washington-Post-Recherchen soll ein womöglicher leicht angetrunkener Berater Rudy Giuliani Donald Trump noch in der Wahlnacht empfohlen haben, er solle sich umgehend zum Gewinner der Präsidentenwahl ausrufen. Und so kam es. Wer vor dem Votum fest an Trumps Sieg geglaubt hatte, konnte nicht umschalten, ohne sich selber infrage zu stellen.
Religiöse Endzeitprophezeiungen verlieren nicht unbedingt Anhänger, wenn die Apokalypse ausbleibt. Wer Beifall gespendet hat bei Trumps Tiraden über „die Medien“ als den „Volksfeinden“, hält Medienberichte über Bidens Sieg für einen Teil der großen Verschwörung. Trump hat seinen Leuten Sinn und Bedeutung gegeben. Ob der Ex-Präsident persönlich an „seinen Sieg“ glaubt, ist Nebensache. Viele republikanische Politiker, die jetzt für Wahlbehinderungen eintreten, um „Betrug zu verhindern“ und das „Vertrauen in das Wahlsystem“ zu stärken, nehmen die Chance wahr, um Macht zu erhalten, die Basis und Donald Trump zu befriedigen. Führende Republikaner im Kongress sind offenkundig zu dem Schluss gekommen, ihre Zukunft liege bei Trump und der Lüge von der gestohlenen Wahl. Republikanische Vorwahlen gewinnt man nicht, ohne den Ring geküsst zu haben.
In Texas verließen Mitte Juli mehr als 50 demokratische Parlamentsabgeordnete fluchtartig den Bundesstaat. Ihre Aktion sollte der republikanischen Mehrheit im dortigen Parlament die Beschlussfähigkeit entziehen und die Abstimmung über ein Gesetz zu Wahlrestriktionen verhindern. Der republikanische Gouverneur Greg Abbott drohte, er werde die Demokraten bei ihrer Rückkehr festnehmen und „im Kapitol von Texas einsperren lassen, bis sie ihren Job getan haben“. Die Vorlage seiner Republikaner sieht vor, den Zeitraum für die Briefwahl einzuschränken, die Zahl der Wahllokale zu verringern, Ausweisvorschriften zu verschärfen, Strafen für Wahlhelfer zu erhöhen, die einen Fehler machen, und die Befugnisse von Wahlbeobachtern zu erweitern. Letzteres öffnet die Tür zur Einschüchterung. In Texas darf der Bürger ab September überall und ohne Waffenschein eine geladene Waffe bei sich tragen.
Die Wirtschaft fährt zweigleisig: Einerseits geben sich besonders Großunternehmen gern weltoffen und empören sich gelegentlich über Wahlbehinderung oder Vorschriften gegen LGBTQ-Bürgerinnen und -Bürger. Nach dem gewaltsamen Sturm von Trump-Anhängern auf das Kapitol am 6. Januar erklärten mehrere Spitzenkonzerne, sie würden nicht mehr für Politiker spenden, die das Wahlergebnis nicht anerkennen. Eine kürzliche Untersuchung der Zeitung Washington Post hat aufgezeigt, dass die Rechtschaffenheit zeitlich begrenzt war. American Airlines, UPS, Cigna und andere spenden wieder. Es gibt ökonomische Interessen, die Trump vermissen lassen.
Die republikanischen Wahlreformen müssen gar nicht so viel beeinflussen, um etwas zu kippen. Joe Biden hat am 3. November in Georgia gerade mal mit 11.779 Stimmen Vorsprung gewonnen, in Arizona mit 10.457. Im Senat stehen 50 Demokraten gegen 50 Republikaner (bei einem Patt entscheidet die Vizepräsidentin), im Repräsentantenhaus sind es 220 Demokraten gegen 211 Republikaner. Im November 2022 stehen die nächsten Kongresswahlen an. Es braucht nicht viel, um die Mehrheit in einer Kammer zu ändern und Bidens Programme zu blockieren.
Kommentare 22
Es ist immer wieder spannend, "Neues" aus dem Land der, selbstverständlich, besten Demokratie der Welt zu hören. Frau Merkel hat ja gerade ihren Antritts-/Abschiedsbesuch absolviert und sicher viel über eine gefestigte Demokratie und über Massnahmen, zu deren weiteren Festigung, mit nach Hause genommen.
»Die Republikaner frisieren das Wahlrecht, um bei den nächsten Abstimmungen wieder zu gewinnen«
Die Republikaner können gar nichts frisieren. Sie benötigen für Wahlrechtsänderungen – wie es auch die Demokraten bräuchten – Mehrheiten entsprechend der bestehenden Regelwerke.
Ich finde es zudem interessant, wie der Autor Donald Trumps „Lüge“ die Wahl sei ihm gestohlen worden, geißelt und eine analoge Behauptung der Hillary Diane Rodham Clinton 2016, nämlich Putin persönlich habe ihr den Sieg geklaut, nicht erwähnt. Der Autor informiert nicht objektiv. Er behauptet im Brustton der Überzeugung, Donald Trump würde lügen. – Woher weiß er das denn so genau?
Ja, es stimmt: »Im November 2020 haben mehr als 159 Millionen US-Amerikaner abgestimmt, zwei Drittel der Wahlberechtigten, mehr als jemals zuvor.« – Und Donald Trump erhielt hiervon 74 Millionen.
Das Phänomen Trump jedenfalls hat in 2020 in den USA 74,22 Millionen Trump-Wählerstimmen mobilisiert, mehr als der sakrosankte Friedensnobelpreisträger Obama. Die Hälfte davon lt. Hillary Clinton "rassistisch, sexistisch, homophob, fremdenfeindlich, islamophob“, "verbitterte" Menschen, die "sich an Waffen oder Religion oder Antipathie gegenüber Menschen klammern lt. Obama 2008.
Die demokratischen Politiker mit ihrer Arroganz und Herablassung, hinterließen "deplorables" (Mitleiderregende). Und damit den Misthaufen, auf dem die Trump-Bewegung gut gedeihen konnte.
Barack Hussein Obama II erlangte 2008 69.456.897 Wählerstimmen. SPIEGEL.de laudatierte: „Obama erringt historischen Wahlsieg“. Bei der US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2012 hat Barack Obama rund 65,9 Millionen Wählerstimmen erhalten.
Es ist nicht wahr, dass die Demokraten die Guten und die Republikaner die Bösen sind. Das Land ist zweigeteilt.
In den USA gilt es, zwischen zwei (überhaupt relevanten) Parteien zu wählen. But what difference does it make. Der Unterschied liegt im Persönlichkeitsinventar ihrer Präsidentschaftskandidaten.
Ansonsten ist es völlig egal, wer von den US-amerikanischen Parteien den Präsidenten stellt. Die Vergangenheit hat uns doch gelehrt: Die Republikaner belügen die Welt, Terrorismus und Massenvernichtungswaffen eliminieren zu müssen, um in andere Länder einzufallen und die Demokraten tun das vorgeblich unter Bezug auf Menschenrechte und Demokratie, die sie den Völkern unbedingt bringen müssen. Wobei dann dummerweise immer so genannte Kollateralschäden mit Hunderttausenden von Toten entstehen.
Auch ohne diese hinterhältigen Tricks kann nur die Hälfte aller Indianer im Wahlalter wählen. "Fehlende" Hausnummern im Reservat und 30 Tage Bau, weil man sich geweigert hat mit dem Cop in Englisch zu sabbeln, sind da noch die harmlosesten Methoden gegen diese "Minderheit", die 5% der Knastbevölkerung ausmacht und am häufigsten Opfer von Polizeiterror wird; ganz zu schweigen vom "amerikanischen" Rassismus gegen Asiaten, mit denen man sie gerne "verwechselt".
Andererseits sollte man mal Trump fragen, was das eigentlich für eine "Nation" sein soll, die sich strikt weigert in einer von hunderten amerikanischen Sprachen zu reden, also nicht mal eine eigene Sprache hat. Zumal auch das "Gesetz" aus Europa importiert ist und der genauso importierte vorderasiatische Gott nie ein Wort über Europa oder gar Amerika verlauten lies; wahrscheinlich kannte er das nicht, er war ja auch so allwissend, die Erde für eine Scheibe zu halten.
Wie kann überhaupt eine Besatzung demokratisch sein?
Amerika vergleicht ja gerne sein 1776 mit dem 1821 Griechenlands und "die Welt" übersieht dabei, daß Amerika seit 400 Jahren besetzt ist wie einst Griechenland von den Osmanen.
Immerhin ist in den USA seit Obama Koltan aus dem Kongo verboten.
Millionen Tote für das Smartphone gehen damit auf das Konto Europas, wo selbst antirassistische Bewegungen korrupt diesen Brutalorassismus ignorieren und sogar alle Sekten dazu schweigen, obwohl in ihren gesammelten Sagen kein einziges Mal Handies erwähnt werden.
Aber letztere sind ja sogar zu blöd um von den biblischen Plagen der letzten Jahre zu profitieren.
Folgerichtig vergessen Menschenrechtler gerne, daß Revolten früher auch keine "Videos" brauchten, denn Revolte wollen sie ja eh nicht, sind einfach nicht gut für ihre Karriere und "Revolutionäre" übersehen gerne, daß wenn es heisst "the Revolution won't be televised" das logischerwese das Internet mit einschliesst, schliesslich ist das noch viel übler als die Glotze.
Ich glaube, da irren Sie, was die Möglichkeiten der Republikaner bei einer Änderung des Wahlrechts haben. In den US-Bundesstaaten, in denen Sie die Macht haben, haben Sie auch die Mehrheiten. Siehe auch:
https://www.stern.de/news/florida-verschaerft-nach-anderen-us-bundesstaaten-sein-wahlrecht-30517168.html
Wieso irre ich mich?
Meine Aussage: ‚ Sie benötigen für Wahlrechtsänderungen – wie es auch die Demokraten bräuchten – Mehrheiten entsprechend der bestehenden Regelwerke.‘
Wieso irre ich mich da. Wenn sie doch die dafür vorhandenen Mehrheiten nutzen, was ist dann daran ehrenrührig? Darum geht es doch wohl.
Wow, das hat Fundament ...
Die USA ist weder lupenreine Demokratie noch ein Garant für Frieden. Im Gegenteil. Es handelt sich um eine degenerierte Krisendemokratur wo der Wähler zwischen Pest und Colera entscheidet.
Mit Nordstream hat Biden den ersten grossen Fehler gemacht, der ihm und seiner Regierung noch auf die Füsse fallen wird. Der Hühnerhaufen EU ist unfähig eine eigene Position zu beziehen. Deutschland laviert sich durch die Linien. Und sie werden Donald the First wie einen Heiland empfangen. (knirsch) Der Rechtsruck wird sich bis nach Mittelerde ausbreiten. Wir stünden damit vor einer Zeitenwende, wie am Vorabend des Ersten Weltkriegs.
Bin gespannt wie sich unter solchen Umständen zukünftig überhaupt gestaltbare Politik (Klimawandel) entwickeln kann/wird.
Ok, der Ausgangstext des Autors kritisiert zu Recht das Vorhaben der Republikaner, die Beteiligung an der Wahl durch undemokratische Maßnahmen zu erschweren. Ihr Text hat bei mir den Eindruck hinterlassen, dass Sie genau das anzweifeln. Ehrenrührig wäre beispielsweise, insbesondere Minderheiten, Migranten und anderen potenziellen Wählern der Demokraten die Wahl zu erschweren. Nicht, dass es für mich persönlich einen großen Unterschied macht, welche der beiden Parteien die Interessen des Großkapitals vertritt und sich gegen die Interessen der Mehrheit der Bürger wendet.
Wie kommen sie darauf, daß sie sich gegen die Interessen der Mehrheit wenden.` Das dürfte eine Vermutung sein.
„…durch undemokratische Maßnahmen zu erschweren“
Als da wären? Welche Belege hat er dafür geliefert. Nochmals: Bis jetzt müssen sich beide Parteien an bestehenden Regelwerken halten.
Außerdem hat es eine viereinhalb jährige Kampagne des »Washingtoner Sumpfs« bestehend aus Politikern und medialer Entourage gegen Donald Trump gegeben, in der gestunken und gelogen aber nichts bewiesen wurde. Zwei Impeachments gegen ihn hat er politisch überlebt. Wieso sollte man davon ausgehen, dass besagter »Washingtoner Sumpf«, mit jetzt wieder Herrn Biden an der Spitze, der Herrn Trump ja bekanntlich überlebt hat, die verlogene Taktik nicht weiterverfolgt und dafür auch Lautsprecher findet.
Der Autor und Forist Sozialist haben doch schon versucht, es Ihnen geduldig zu erklären. Die Erschwernis, die summa summarum dazu führen soll, dass weniger potenziell demokratische Wähler(innen) abstimmen können, wird über unterschiedliche Gleise gefahren: durch politisch motiviertes Neuzusammenstellen der Wahlkreise (das sogenannte Gerrymandering), dadurch, dass man Angehörige von Minderheiten, Ex-Häftlinge, sonstwie Vorbestrafte via Intelligenztests, polizeiliche Führungszeugnisse und so weiter von der Wahl ausschließt (de facto neue Jim-Crow-Gesetze). Hinzu kommt die konkrete Ausgestaltung der Wahl – wie die restlichen Dinge »Freiheiten«, die unter die Obliegenheit der Bundesstaaten respektive (republikanischer) Gouverneure fallen: Ausdünnung der Wahllokale, restriktivere Handhabung des Eintragung im Wählerverzeichnis (wo flächendeckend noch immer die Unsitte oder Folklore verbreitet ist, dass sich Wähler(innen) als republikanische, demokratische oder unabhängige Wähler(innen) registrieren), Einschränkung des Briefwahl-Modus, Einschränkung des Wahl-Zeitfensters, um Berufstätigen die Wahl zu erschweren, und so weiter.
Das ist jetzt alles nun auch nicht neu. Neu ist, dass die Reps aufgrund der Demokratie zunehmend in den Panik-Modus switchen und zu härteren Bandagen Zuflucht suchen, um ihr Verständnis von (weißer) Siedler-Demokratie ins 21. Jahrhundert herüberzuretten. In Kombination mit Trump und seinem rechtsradikalen Flügel blüht uns da in der Tat noch einiges. Wie auch immer: demokratisch sind diese Ambitionen allesamt nicht. Eher kommen sie aus der Ecke, in der schon der südafrikanische Apartheid-Staat sein trübes Süppchen kochte.
Bestehende Regelwerke kann man ändern und das ist das Thema des Ausgangsartikels. Ihr zweiter Absatz hat eigentlich direkt mit dem vom Autor aufgezeigten Beispielen des Machtmissbrauches in den von Republikanern regierten Bundesstaaten nichts zu tun. Dass es ein Hauen und Stechen im Hintergrund zwischen den beiden Parteien um Macht und Einfluss gibt, ist doch ansonsten nichts Neues.
Oh, je – jetzt meldet sich mein Sparringpartner in der Causa Donald Trump, jetzt wird’s ernst.
Hand aufs Herz Richard Zietz, wir Beide wissen nur zu gut, wie das politische Geschäft abläuft. Aber auch Ihnen muss ich offensichtlich noch einmal meine Widerrede ins Gedächtnis rufen:
»Die Republikaner frisieren das Wahlrecht, um bei den nächsten Abstimmungen wieder zu gewinnen«. Das ist die Aussage des Autors. Und folgendes ist meine Antwort.
'Die Republikaner können gar nichts frisieren. Sie benötigen für Wahlrechtsänderungen – wie es auch die Demokraten bräuchten – Mehrheiten entsprechend der bestehenden Regelwerke.'
Was ist an meiner Erwiderung falsch? Und es bedarf auch keiner weitergehenden Bemühungen, mich ansonsten auf das dreckige politische Geschäft hinzuweisen, doch Wahlrechtsänderungen, Änderungen des Prozederes etc. können nun einmal nicht manipuliert (frisiert) werden, ohne, dass dem eine wie auch immer demokratisch legitimierte Mehrheit zustimmt.
Ich bemühe als Beispiel mal den Deutschen Bundestag, das zweitgrößte Parlament (neben China) weltweit. Die bestehenden Regelwerke lassen zu, dass der sich noch weiter aufbläht und demnächst möglicherweise 1000 Mitglieder zählt – WEIL ES KEINE MEHRHEITEN GIBT, DAS ZU ÄNDERN.
Das muss als Antwort ausreichen.
Beste Grüße
»Bestehende Regelwerke kann man ändern und das ist das Thema des Ausgangsartikels.« – NEIN, DAS IST NICHT DAS THEMA.
Ich erlaube mir, zu erinnern:
»Die Republikaner frisieren das Wahlrecht, um bei den nächsten Abstimmungen wieder zu gewinnen«. Das ist die Aussage des Autors.
„Die Republikaner frisieren das Wahlrecht“ IST DAS THEMA. Von Machtmissbrauch sprachen weder Autor noch ich. Diesen Begriff haben Sie in diese Diskussion eingeführt.
Und es bedarf auch keiner weitergehenden Bemühungen, mich ansonsten auf das dreckige politische Geschäft hinzuweisen, doch Wahlrechtsänderungen, Änderungen des Prozederes etc. können nun einmal nicht manipuliert (frisiert) werden, ohne, dass dem eine wie auch immer demokratisch legitimierte Mehrheit zustimmt.
Ich bemühe als Beispiel mal den Deutschen Bundestag, das zweitgrößte Parlament (neben China) weltweit. Die bestehenden Regelwerke lassen zu, dass der sich noch weiter aufbläht und demnächst möglicherweise 1000 Mitglieder zählt – WEIL ES KEINE MEHRHEITEN GIBT, DAS ZU ÄNDERN.
Also: Die Republikaner können gar nichts frisieren. Sie benötigen für Wahlrechtsänderungen – wie es auch die Demokraten bräuchten – Mehrheiten entsprechend der bestehenden Regelwerke.
Da hilft auch Ihr trotziges »bestehende Regelwerke kann man ändern« nichts, denn Ändern von bestehenden Regelwerken geht in den USA und Deutschland (jedenfalls gegenwärtig noch) nur über die Beschaffung von Mehrheiten. Dass auf Teufel komm raus politisch manipuliert wird, habe ich nicht angezweifelt.
Haben Sie den Eindruck, Richard Zietz und ich bräuchten einen Vermittler? - Wenn Sie sich da mal nicht irren!
"Da hilft auch Ihr trotziges »bestehende Regelwerke kann man ändern« nichts, denn Ändern von bestehenden Regelwerken geht in den USA und Deutschland (jedenfalls gegenwärtig noch) nur über die Beschaffung von Mehrheiten."
Ich merke schon. Sie halten sich für Unfehlbar. Unter diesen Umständen werde ich mal meinen trotzigen Widerspruch beenden und Ihnen Ihr unerschütterlichen Glauben belassen. Ich glaube, irgendwo einmal gelesen zu haben, dass Sie nach einer Weile Parteimitgliedschaft bei den Linken das Weite gesucht haben. Wollten die etwa nicht von Ihrer Unfehlbarkeit partizipieren?
Naja, ich erlaube mir ein Zitat von Jemanden zu posten, der näher dran ist, als wir beide:
"In einer Zeit, in der die Reallöhne für Arbeiter seit fast 50 Jahren nicht gestiegen sind, in der die Hälfte unserer Bevölkerung von der Hand in den Mund lebt, in der über 90 Millionen Amerikaner gar nicht oder unterversichert sind, in der sich arbeitende Familien keine Kinderbetreuung oder einen höheren Bildungsweg für ihre Kinder leisten können, in der viele Amerikaner nicht mehr glauben, dass die Regierung ihre Interessen vertritt – in so einer Zeit muss der US-Kongress endlich den Mut haben, die Bedürfnisse der arbeitenden Familien und nicht nur des oberen einen Prozents und dessen Lobbyisten wahrzunehmen." (Berni Sanders, nachzulesen in dieser Zeitung)
Ob es sich hierbei um eine Vermutung handelt kann ich mir nicht vorstellen.
Sie sind ein "geiler" Flegel : Wer die Mehrheit hat , kann alle Regeln bestimmen ! Wer hat die Mehrheit ? :Xi Jinping ? Orban ? Prajuth-chan-ocha ?Kim-il-jong ? Oder wer hat die Mehrheiten vorher hingebogen ?
Sie sind wohl ein "lupenreiner Demokrat". (bis zum bitteren Ende ,hust ,hüstel)
Und hier haben wir die CDU und Überhangsmandate, die CDU verhindert jeden Wahlrechtsreform.
»Die Republikaner können gar nichts frisieren. Sie benötigen für Wahlrechtsänderungen – wie es auch die Demokraten bräuchten – Mehrheiten entsprechend der bestehenden Regelwerke.«
Und eben diese Wahlrechtszuschneidungen auf die Bedürfnisse der Republikaner (durch Gerrymandering und Wahlunterdrückungstaktiken zulasten von Minderheiten) garantieren, dass sich diese Partei in vielen Staaten und Kommunen immer noch an der Macht hält, obwohl sie längst keinen entsprechenden Rückhalt in der Bevölkerung mehr für ihre Politik hat (würden die USA Wählen nach dem Vorbild viele G7 durchführen, gäbe es die Partei schon lange nicht mehr).
Davon abgesehen ist es irrelevant, ob Trump mehr Stimmen als alle seine Vorgänger erhalten hat – oder was die Privatperson Hillary Clinton in ihrer gekränkten Eitelkeit an verbalen Schwachsinn absondert – wenn gleichzeitig Joe Biden mehr Stimmen als Trump erhalten hat und dieser immer noch vom angeblichen Diebstahl seiner Wahl (wohl bis ans Lebensende) brabbelt und damit eindeutig als der schlechteste Verliere unter allen bisherigen Präsidenten in die Geschichte eingehen wird.
»Davon abgesehen ist es irrelevant, ob Trump mehr Stimmen als alle seine Vorgänger erhalten hat – oder was die Privatperson Hillary Clinton in ihrer gekränkten Eitelkeit an verbalen Schwachsinn absondert,…«
Sie sollten nicht ihre Assoziationen bedienen, sondern den Text, den ich geschrieben habe. Und da geht es nicht darum, wie relevant Trumps Stimmen schlechterdings sind, sondern, dass ich behauptet hatte, DER AUTOR INFORMIERT NICHT OBJEKTIV.
Und wozu ist es Ihnen wichtig, Hillary Clinton als Privatperson zu bezeichnen. Hillary Clinton ist eine Person des Öffentlichen und politischen Lebens
Mein Wortlaut: ICH FINDE ES ZUDEM INTERESSANT, WIE DER AUTOR DONALD TRUMPS „LÜGE“ DIE WAHL SEI IHM GESTOHLEN WORDEN, GEISSELT UND EINE ANALOGE BEHAUPTUNG DER HILLARY DIANE RODHAM CLINTON 2016, NÄMLICH PUTIN PERSÖNLICH HABE IHR DEN SIEG GEKLAUT, NICHT ERWÄHNT. DER AUTOR INFORMIERT NICHT OBJEKTIV. ER BEHAUPTET IM BRUSTTON DER ÜBERZEUGUNG, DONALD TRUMP WÜRDE LÜGEN. – WOHER WEISS ER DAS DENN SO GENAU?
…
Ihr primitives Trump-Bashing werde ich nicht bedienen.