Ja, er kommt

Stippvisite Barack Obama nutzt sein letztes Amtsjahr für diplomatische Neuanfänge. Dass die Annäherung an Kuba so lange brauchte, lag an sehr alten Fehlern der US-Politik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2016

Entkrampfte Beziehungen. Der Obama-Besuch beim einstigen Erzfeind ist kein richtiges Reizthema mehr für die US-Politik, auch wenn sich republikanische Präsidentenbewerber im Vorfeld rituell empören. Zeitungskommentare vor dem Kuba-Besuch des US-Präsidenten kommen nicht aus ohne das Adjektiv „historisch“. Es trifft zu, denn immerhin: Mehr als fünf Jahrzehnte lang dominierten Anfeindung, Kompromisslosigkeit und harte Worte. Es gab das US-Handelsembargo, eine diplomatische Eiszeit und Schlimmeres. Der Geheimdienst CIA hat Anfang der 60er Jahre nach Erkenntnissen eines US-Senatsausschusses mehrmals versucht, Kubas Staatschef Fidel Castro zu ermorden. Unter anderem mit Hilfe von Figuren des organisierten Verbrechens, die nach der Revolution ihre Spielcasinos