Mit dem Trotz des Sisyphus

USA Obamas Gesundheitsreform ist kein Jahrhundertwurf und kein Systembruch – aber eine Überlebenshilfe für viele der 50 Millionen Amerikaner, die nicht versichert sind
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Wie der Fußballtrainer manchmal einräumt nach dem Schlusspfiff: Nicht schön gespielt, aber drei Punkte eingefahren, und am Saisonende fragt niemand, ob man schön gespielt hat. Das US-Repräsentantenhaus beschloss am 21. März 2010 eine Reform des Gesundheitswesens. Knapp, 219 zu 212. Kein einziger Republikaner stimmte für die Initiative, auch 34 Demokraten votierten dagegen. Aber Barack Obamas Team hat gepunktet.

Das liberale, progressive, linke und demokratische Amerika ist zutiefst erleichtert. Der Präsident wohl auch. Die Reform sei „nicht radikal“, sagt er, aber bedeutend, und sie führe in die richtige Richtung. So sehe Wandel aus. Der GAU ist nicht eingetreten. Die Tea-Party-Fanatiker haben sich nicht durchgesetzt mit ihrer Angstma