Dasein, ohne Denken

Lago Maggiore Unser Autor verbringt zwei Nächte im Grand Hotel „Des Iles Borromees“ und begibt sich auf die Spuren des Schrifststellers Ernest Hemingway, der sich einst im Hotel von Kriegsverletzungen erholte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2021

Endlich Sonne in Mailand. Die klare Luft der Berge liegt im Tal. Es wird dunkel, lange bevor die Tage zu Ende sind, es wird angenehm auf den Straßen, sobald die letzten Modepuppen am Abend geschafft aus Geschäftchen kommen und ihre Einkäufe nach Hause schleppen oder schleppen lassen. Die guten Mailänder Mädchen sind immer noch dünn, blass und braunhaarig, sie arbeiten als Töchter.

Wir wollen Corona jetzt vergessen und tun es. Das stille Licht der Auslagen fällt leise auf das Pflaster und man schlendert eingehakt, den Kopf im Kragen, an den Schaufenstern vorbei, wirft, von seinem Glück aus, einen Blick rein, in die Welt der toten Dinge. Einmal besuchte ich schon Mailand, vor ein paar Jahren, allein. Ich erinnere mich an Regen und eine Gardine und