Die Ökonomie des Sex

Lust Dank Corona steigen die Nutzerzahlen, Darstellerinnen arbeiten selbstständig, die Industrie stirbt. Doch Ausbeutung gibt es im Porno-Business noch immer
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2020
Die Ökonomie des Sex

Collage: der Freitag; Material: iStock

Am 11. Juli postet Jenny Stella ein neues Video auf ihrer Seite: „Special Sonntag in der bayerischen Stube!“ Es ist kein Urlaubsfilm, sondern Arbeit. Jenny Stella, 20 Jahre alt, arbeitet auch, wenn sie sich auf Instagram freizügig am Strand zeigt. Sie schreibt dazu: „Ihr wolltet es ja nicht anders, aber demnächst gibt es mal wieder meine Vorderseite.“

Stella ist Pornodarstellerin. Und selbstständig. Sie sagt stolz: „Ich bin die Chefin.“ Pornografie ist eine uralte Branche, aber ein Geschäftsmodell wie Stellas war bis vor wenigen Jahren noch schwer vorstellbar. Pornodarstellerinnen waren an der Wertschöpfungskette von Produktionen großer Studios nur am Rande beteiligt. Produktion, Vertrieb und Marketing machten den grö