Zweisam, dreisam, viersam

Polyamorie Ist die Vielliebe die Wiederkehr der freien Liebe? Oder doch Ausdruck der Mulitoptionsgesellschaft?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2017
Zweisam, dreisam, viersam

Illustration: der Freitag

A.* spricht gern über die drei Grundwerte der Polyamorie. Sie lauten: Einvernehmlichkeit, Transparenz und Langfristigkeit. A. ist Administrator der größten deutschsprachigen Polyamorie-Facebookgruppe mit über 4.000 Mitgliedern. Und er erlebt es im Netz immer wieder, dass Menschen ein medial stark verzerrtes Bild der Vielliebe haben. Es gehe nicht darum, dass einfach jeder mit jedem schlafe. „Wenn du die drei Grundwerte nimmst, fällt eine Menge raus, was die Leute gemeinhin unter ‚viel Liebe‘ verstehen“, sagt A.

Kaum ein Beziehungsratgeber, kaum ein soziologisches Lehrbuch hat sich bislang an einer Definition des Worts versucht. Sie könnte so lauten: Polyamorie ist es, wenn zwei oder mehr Menschen eine prinzipiell nicht exklusiv-monogame