Prinzip Hoffnung

1983 Vor 30 Jahren endet in Westberlin der Versuch, durch Ost-West-Treffen von Künstlern eine Koalition der Vernunft gegen die Atomrüstung zu bilden. Die Ohnmacht ist zu groß
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Prinzip Hoffnung

Foto: Jochen Moll / BPK

Der Dritte Weltkrieg stand bevor, nicht zum ersten Mal, doch Anfang der achtziger Jahre schien die Bedrohung ein bis dahin selten gekanntes Ausmaß anzunehmen. Nachdem die Sowjetunion 1976 begonnen hatte, ein modernisiertes Raketenarsenal zu dislozieren, reagierte die NATO im Dezember 1979 mit einem „Doppelbeschluss“: Es gab ein Gesprächsangebot an Moskau, zugleich aber die Ankündigung, bis 1983 eigene atomare Mittelstreckenwaffen in Westeuropa – unter anderem auf dem Territorium der Bundesrepublik – zu stationieren. Der Politik in Ost- und Westeuropa musste klar sein, dass es hier nicht mehr nur um Krieg und Frieden ging, sondern die Gefahr bestand, dass Europa zu „Euroshima“ und damit zum nuklearen Schlachtfeld werden könnte.

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