Ich alter Narr

Altern Konstantin Wecker ist nicht mehr so fit, und er gockelt weniger. Liebe und Wut treiben ihn aber immer noch an. Darüber hat er ein Buch geschrieben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2020

„Man muss zunächst mal zugeben, dass das Altern scheiße ist.“ Eigentlich wollte ich den Lektor bitten, diesen Satz zu streichen. Er war mir peinlich. Aber ich hab ihn nun mal gesagt, so ähnlich steht es wohl auch in meinem Buch Die Kunst des Scheiterns (2009) geschrieben. Was hat sich geändert seitdem?

Ich bin älter geworden. Noch älter. Und ich find es gar nicht mehr so schlimm, das Altsein. Und ich bin froh, dass ich das nicht aus irgendwelchen Ratgebern nachplappern muss, sondern es erfahren durfte.

Das Alter birgt in seiner Zerbrechlichkeit seine eigene Schönheit des Soseins. Des Seins ohne immer neuen Anspruch und Ehrgeiz, mag sein: nicht ganz ohne neue Eitelkeit, aber doch mit weniger albernem Rumgegockel, Aufplustern und Alles-besser-wiss