Vom Schloßgarten zum Gezi-Park in Istanbul

S21 ist überall Es ist Ruhe eingekehrt. In unserm Park, dem Schloßgarten. Dank dem Schweigen der Medien. Die Ruhe ist weg im Gezi-Park, am Taksim und an vielen Orten der Türkei.

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Es ist Ruhe eingekehrt.

DB und Politik denken gar nicht daran, auch nur andeutungsweise auf die zahlreichen, offenkundigen, mit fachmännisch geführtem Nachweis vorgebrachten Fehler, Täuschungen, Manipulationen der DB und ihrer Politvasallen einzugehen. Warum auch ? Sind doch immer nur die gleichen altbekannten S21-Nörgler, die darin herumrühren. Darüber hinaus interessiert das keine Sau !!!Die mündigen Bürger ? Ha Ha. Die für ihre Verantwortungsübernahme bezahlten Politiker und Amtsträger ?Ach Gottle.Die Medien ? Kotz !

Die Mühlen der Justiz mahlen unaufhörlich und unerbittlich jedes noch so kleine Sandkorn, das ins geschmierte Getriebe gelangen könnte, klein zu Staub.

DiepolitischenSzenegänger, früher teilweise auch als Hoffnungsträger bezeichnet,geben beim Betreten despolitischen Überbausihre einstso farbenfrohen roten oder grünen Mäntelchen an der Garderobe ab und darunter kommt bei allen der Business-Anzug im einheitlich monotonen,Infrastruktur-Industrie- Grau-Grau zum Vorschein.

(Für) Draußen Theater, drinnen business in eigener Sache.

Montagsdemonstrationen und sonstige gelegentliche Protestaktionen wurden inzwischen von der Verwaltung als lokale Folklore ins Gesamtsystem integriert. Vermutlich wirdbeim Touristik-Amt bereits an Vermarktungskonzepten gearbeitet.

Die bundesweit berüchtigten Original Wutbürger als Touristen-Attraktion. Sollte deren Agilität eines Tages nachlassen, werden sie von amtlich bezahlten Statisten ersetzt. In der zur Einweihung des Haltepunkts Stuttgart Tief(2029 ?) geplanten, volkstümlich fröhlichen Veranstaltung istfür dieses farbenfrohe Fähnlein bereits ein Platz vorgesehen.

Die Parkschützer-Community tauscht im Netz Kräutertee-Rezepte aus und suchtvor allem den Gleichklang in der Bewertung allgemein politischer Ereignisse und Entwicklungen. Ein Netzwerk politisch interessierter und dem Schutz der Umwelt zugetaner Menschen ist entstanden. Wertvoller Kollateralnutzen von S21.

Die Fahrgäste werden sich an den integrierten Trimm Dich-Parcours gewöhnen , der ihnender Zugang zu den um 120 Meter nach außen verschobenen Bahnsteigen die nächsten 10 Jahre bereiten wird. Genauso an zunehmende, vorübergehend dauerhafte Zugausfälle, wenn eben nicht mehr alle bisher verkehrenden Züge ins System hinein passen.

Die DB kann die Auslastung der von ihr beschafften Drohnen erhöhen, wenn diese –wie in der Presse zaghaft angedeutet- auch für Großprojekte wie S21 eingesetzt werden. Störer, Blockierer, Fremdelemente aller Art werden aus der Luft mit Wärmebildkamera aufgespürt und vielleicht testet DB auch gleich für Herrn Maiziere die Treffer-Genauigkeit an beweglichen Zielen.

Das entlastet die Polizeikräfte bei der Terrorbekämpfung enorm, dafür werden wieder Kräfte frei, die es der Polizei erlauben in Batallionsstärke bei Rotlicht Straßen querende Fußgänger zu jagen.

http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/markus-luepertz-und-seine-rotlicht-affaere-1.3433205

Darüber hinaus sind wertvolle Synergieeffekte beim Praxistest aller in Stuttgart,oder von Stuttgart aus gesteuerten Drohnen vorstellbar. Nachdem de Maizière ja keine hochkriegt, können sich die Feldherren der US-Streitkräfte und der DB auf dem kurzen Weg (so von Hügel zu Hügel) über ihre Einsatzerfahrungen austauschen. Laut 'radiobonn' kann der DB-Flugkörper in 150 Metern Höhe mit bis zu 54 Kilometern pro Stunde fast geräuschlos fliegen und Ausschau halten. "Per Autopilot seien bis zu 40 Kilometer lange Strecken möglich. Größere Flächen könnten in kürzerer Zeit überwacht werden[…]. Die Drohnen seien aber auch für die Wartung von hohen Brücken oder auf Großbaustellen wie Stuttgart 21 einsetzbar - kurz: überall dort, wo es um luftige Höhen oder große Flächen gehe."

http://www.radiobonn.de/bonn/rb/1032777/news/deutschland_welt

http://www.spiegel.de/politik/ausland/us-basis-in-deutschland-soll-drohnen-angriffe-in-afrika-steuern-a-902910.html

Und wie der 'Spiegel' meldet, befehligt das US-Militär seit mehreren Jahren über das 2008 eingerichtete Zentrum Africom in Stuttgart alle Einsätze der amerikanischen Streitkräfte auf dem afrikanischen Kontinent. Das US-Militär habe versichert, dass für alle militärischen Operationen in Afrika die Verantwortung bei Africom liege.

Erwin Rommel hätte es gefreut. Die historische schwäbisch-afrikanische Achse lebt.

Laut den Spiegel-Recherchen ist die Anlage in Deutschland wichtig für die Drohnenangriffe. Ohne die Satelliten-Relais-Station für unbemannte Flugobjekte "können Drohnenangriffe nicht durchgeführt werden". Demnach soll die Anlage, die bisher temporären Charakter hat, in sechs Monaten durch eine feste Installation ersetzt werden. So soll sie Kommunikation der Piloten in den USA mit den Drohnentypen "Predator", "Reaper" und "Global Hawk" über Afrika verbessert werden.

Ach ja, Stuttgart 21. Die Sache ist doch ganz einfach. Wenn man die Welt sieht, wie sie ist und sich nicht selbst ideologische Scheuklappen aufsetzt. Sehen Sie, Herr Schäuble erklärt mit einfachen Worten, dass der Bürger an allem selbst schuld ist. An den Problemen mit S21 genauso wie z.B. am Berliner Flughafen.Ha, des isch Demokratie, gell !Der Bürger entscheidet doch. Läuft's schief, war der Bürger selbst schuld. Hier kocht der Bürger selbst. Wenn ihm dann das selbst gekochte nicht schmeckt, selber schuld. Kann man doch nicht auf andere schimpfen.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/23/schaeuble-bevoelkerung-ist-schuld-an-stuttgart-21-und-berliner-flughafen/

Durchwinken des Murxprojekts durch den DB Aufsichtsrat und die Polit-Lakeien im vollen Bewusstsein der, durch OB Kuhn öffentlich gemachten, Falschrechnung. Es wird gebaut, koste es was es wolle.

Von Fachleuten festgestellte Manipulationen beim "Streßtest".

Der Bonatz Kopfbahnhof, 2010 pünktlichster deutscher Großstadtbahnhof. Mit freien Kapazitäten für nachweislich (da in früheren Jahren fahrplanmäßig gefahren) über 50 Züge in der Spitzenstunde. Selbst im Winterfahrplan 2010/11 fuhren früh 44 Züge ( die S21-Gegner kastrierten sich selbst, indem sie unbegreiflicherweise nur 37 Züge für ihre Gegenüberstellung in der Schlichtung ansetzten !) und keine offizielle Stelle befasste sich je mit einem problemlos möglichen Weiterbetrieb des Kopfbahnhofs.

Nachweisliche Lügen, Falsch- oder Nicht-Information durch DB. Ungezählte Male, vom ersten Tag an bis heute. Allen aufmerksamen Beobachtern wohl bekannt.

Sorgfältig begründete juristische Klagen oder Anzeigen bei Staatsanwaltschaften gegen Aktivitäten oder Entscheidungsträger wegen begründeten Verdachts werden postwendend abgeschmettert, wenn sie sich gegen den ungestörten Weiterbau von S21 richten.

Jeden Ruf nach Gerechtigkeit verschluckt ein flauschig weicher Kuschelteppich der staatstragenden, amtlich verordneten Harmonie. Alles was dennoch nach 'draußen' dringt, in die dort noch vermutete intakte Außenwelt, also außerhalb des S21-Systems, wird dort unmittelbar von einem riesigen Trichter aufgesaugt, verdaut, verschwindet auf Nimmerwiedersehen im grün-rot-schwarzen Loch.

Es gibt kein intaktes System außerhalb des S21-Systems, keine gute, gerechte Welt auf anderen Sternen im Orbit außerhalb des eigenen zugrunde gerichteten Planeten. Das S21-System ist überall ! Und selbst wenn, es gibt keine Ohren, die hören (wollen), keine Augen, die sehen (wollen) was sich zerstörerisches hier abspielt. Alles prima in Muttis Musterland ! Muttiland. Schlummerland. Mit Angie Knopf und Lukas Grube dem Lokomotivführer in der Eisenbahn unten durch, durch Lummerland.

Eine Insel mit zwei Bergen und im tiefen, weiten Meer.
Mit viel Tunnels und Geleisen und 'nem Eisenbahnverkehr.
Nun wie mag die Insel heißen, ringsherum ist weißer Strand,
jeder sollte einmal reisen in das schöne Lummerland.

Lummerland ist abgebrannt.

In der langen Kette der Enttäuschungen, die die Begleitumstände um S21 auch einem durchaus lebenserfahrenen, sich selbst als Realisten einschätzenden Staatsbürger noch beigebracht haben, ist der schlimmste Eindruck das erbärmliche Bild der Medien. Am schlimmsten auch deshalb, weil in dem vorgefundenen Ausmaß zuvor nicht vorstellbar.

STN und STZ mit ihren lokalen Anhängseln sehen sich aus Geldnot veranlasst, ihre Freier ganz nach deren Wünschen zu verwöhnen. Muß eigentlich für jeden 'echten' Journalisten mit Herzblut unerträglich sein, sich selbst zu knebeln. Oder, (fast) alles Masochisten ?

Es ist als läge eine unsichtbare muffelnde Decke über allem was mit Stuttgart 21 zusammenhängt. Ein Leichentuch des Schweigens.

Ketzer landen nicht mehr auf dem Scheiterhaufen, sie werden tot-geschwiegen.

Aus Angst, ein Virus könnte sich (weiter) ausbreiten, infektiös wirken, Geisteskrankheiten wie Logisches Denken, Kritisches Fragen hervorrufen.

Eine Praxis, von der katholischen Kirche seit 2000 Jahren (für sie) erfolgreich exerziert. Zum Beispiel konnte mir noch niemand die Sache mit dem 'heiligen Geist' verständlich erklären. Verstehen ist ja auch gar nicht gewünscht. Oder darüber zu diskutieren. Glauben muß man. Glauben.

So sind die 1000 Tatsachen gegen S21 mit Tabu belegt. Man spricht nicht drüber. Schreibt nicht drüber. Das alles gibt es gar nicht.

Das Schweigen der Medien

All die skandalösen Themen bei S21, derenwiederholte Aufzählung so schrecklich ermüdend (weil sinnlos) ist, können -ja sollen- durchaus unterschiedlich bewertet und kontrovers diskutiert werden. Das ist das Wesen einer Demokratie. Wenn bei strittigen Themen auch die Fachleute unterschiedliche Anschauungen und Auffassungen haben, dann sollen sie ihre jeweiligen Argumente öffentlich diskutieren. Die sogenannte Schlichtung war ein (erstmaliger) Versuch. Zu viele Themenkomplexe hatten sich über die Jahre angesammelt und alles sollte auf einmal geklärt werden. Die Debatte, so sie nicht von politischer (und politisierter) Seite ideologisch topediert wurde, verhedderte sich in Details. Am Ende trifft Brechts Feststellung zu:

Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen.

Nach der Schlichtung war Zeit genug, Schwerpunktthemen ( wie z.B. Brandschutz, Kostenkalkulationen, Streßtest und Kapazitätsvergleich Kopfbahnhof/S21, Taktfahrplan, Grundwasserproblematik, und und und) sachlich und aufklärend, ein Thema nach dem andern, in den Medien zu behandeln. Tatsachen aufzuspüren, zu bewerten, mit dem Projektfortschritt abzugleichen, Fachleute und Verantwortliche zu befragen. Vielleicht hätte sich bei einzelnen Themen kein objektiv belegbares und absolutes Richtig oder Falsch ermitteln lassen. Gut, dann wäre das auch eine Erkenntnis gewesen aus dem Aufklärungsprozeß. Vielleicht hätte sich die eine oder andere Dartellung der S21-Gegner als falsch oder nachteilig herausgestellt. Dann aber fachkundig, wissenschaftlich, ermittelt und hergeleitet und nicht einfach durch billige Polit- Polemik vom Tisch gewischt wie es leider der Normalzustand ist.

Aber, was erfährt die breite Öffentlichkeit beispielsweise über die verheerende Bestandsaufnahme zu den DB-Brandschutzplanungen ? Ein- zweimal ein paar Artikelchen in den lokalen bunten Blättchen, vereinzelt einmal ein informativer Artikel in einem der seltenen übriggebliebenen Informations-Medien, und dann wieder Schweigen im Walde. Die bleierne Decke wird auch über dieses Thema gezogen, es bleibt drunter, kein Mensch soll je wieder die Decke hochheben.

Und es gehören halt immer zwei dazu. Die, die nix rauslassen wollen und die, die alles gar nicht so genau wissen wollen. Die heruntergekommenen bunten Blättchen, teilweise noch als frühere seriöse Tageszeitungen in Erinnerung, die inhaltslosen Radio- und TV-Düdelsender und deren Klientel : die bequeme, gleichgültige Masse, gleichermaßen desinteressiert quer durch alle Bildungsschichten, die sich bereitwillig auf Kleinkinder-Niveau ablenken und bespaßen lässt. Der Begriff Staatsbürger wäre hier total daneben.

Bürger, nein : Untertanen, Bevölkerungselemente, in dem Sinne, sich passiv verwalten zu lassen, fleißig über alles mögliche meckernd, ohne je wirklich selbst etwas anpacken und gestalten zu wollen. Oder auch nur wissen zu wollen, was tatsächlich passiert um wenigstens bewusst mitentscheiden zu können. Mit der Vision von einer aktiven Zivilgesellschaft, die sich Miss Mutti auf einmal so sehr wünscht –allerdings nur für Russland – kann die träge Steuerzahler-Stimmviehherde nicht im geringsten etwas anfangen.

Ideale Abnehmer für das Billigfutter der Trash-Tippsen die als Journalisten zu bezeichnen, eine Verhöhnung der wenigen noch übrig gebliebenen Einzelkämpfer für echte Information an der Verblödungsfront wäre.

Recherchieren ? Nachfragen und Nachhaken ? Unstimmigkeiten, Lügen aufdecken ? Das tagtägliche Politiker-Leersprech analysieren, aufklären ?

Fehlanzeige. Zum Aufzählen der wenigen verbliebenen ernstzunehmenden, und von mir hoch respektierten realen Journalisten - deren Medien (erstaunlich ?) fast alle ums finanzielle Überleben kämpfen – sind zwei Hände mehr als genug.

So schlabbert die Masse täglich das von den zur Regenbogenpresse verkommenen Zeitungen verabreichte nährstofbefreite Billigfutter in sich hinein, unreflektiert, kritiklos, denen kann man alles vorsetzen. Wirklich wichtig, auch als Gesprächsthema sind nur die Rülpser irgendwelcher, von den Schreib-Nutten flugs zu "Promis" erklärten, Witzfiguren.

So werden Prioritäten gesetzt. Folglich auch bei den Abnehmern (altmodisch : Leser), den heutigen Trash-News-Konsumenten.

Dazu kommt eine erschreckend unausrottbare Autoritätsgläubigkeit, Untertanengeist in dem Sinne "dieObrigkeit macht das schon …"

Was macht denn eine Autorität aus?Jeder Lautsprecher, derin der kommerziellen Werbung oder in der Politik freudestrahlend verspricht, dem Volk seine Probleme zu lösen, wird in der kurzen Aufmerksamkeitsspannedie man als uptodate-allinclusive-Consumer zu spendieren bereit ist, als Doktor Sorglos von der Hamburg-Mannheimer wahrgenommen. Problem angesprochen, abgehakt.

Wir schmunzeln heute über unsere Vorfahren, die beim Jahrmarktsbesuch auf die Doktor Eisenbarts hereingefallen sind, Wundersalben und –mittelchen sich haben andrehen lassen, entgegen ihrem durchaus vorhandenen, eigenen gesundenMißtrauen . Die Verführung und der Wunsch, doch einmal ein Wunder erleben zu dürfen, waren stärker. Nichts anderes heute, nur in zeitgemäßer Form :Verschwommenwahrgenommene Probleme, Zukunftsaufgaben, mit denen man sich gar nicht ernsthaft befassen will, da anstrengend, überläßt man getrost den Wunderheilern, nicht im guten Vertrauen, aber bequemlichkeitserhaltend aus praktischen Gesichtspunkten. Thema entsorgt. Wie bei der weltmeisterlich beherrschten Mülltrennung sauber zugeordnet.

Schäubles Vergleich mit der Bauzeit des Kölner Doms soll die Ungeduldigen schon mal auf Größeres einstimmen. Nicht nur bei der Bauzeit, auch bei den Kosten könnte der Dombau zu Köln als Meßlatte gut passen. Nur, dass meines Wissens für den Dombau nicht zuvor eine bestehende und voll funktionsfähige Kathedrale zerstört werden musste, um an deren Stelle mit Riesenaufwand einen Mini-Dom zu errichten. In Stuttgart verhält es sich genau so. Der Kölner Dom wird abgerissen um an seiner Stelle eine Kapelle zu errichten.

Mit gedämpfter Freude (wegen der brutalen Begleitumstände) geht der Blick an den Bosporus.

Die Parkschützer als Exportartikel.Endlich gehen von Deutschland aus wieder kulturelle Werte in die Welt. Die Wirkung von S21 ist tatsächlich eine weltumfassende. Warnung für die Machthaber und Exekutoren einseitig kommerzieller Interessen, und Ermutigung für alle Akteure in real-demokratischen Zivilgesellschaften.

Aber es erschreckt mich,wie sich die Bilder (die Hintergründe, die Handlungen und Ereignisse) gleichen !

Proteste der Bevölkerung gegen Baumaßnahmen am Taksim und im Gezi-Park. Nach Überzeugung der Demonstranten für ein Einkaufszentrum. Gemäß FAZ vom 02.06.13 sei der Bau von Einkaufszentren ein Markenzeichen der Regierungspartei AKP von Ministerpräsident Erdogan. Gegner der AKP spötteln über eine "Shopping Mall Policy". Nach offiziellen Berichten sei in der Türkei der Bau von über 100 neuen Einkaufszentren geplant, mehr als 80 davon in Istanbul und Ankara, wobei laut "Hürriyet" allein in Istanbul jüngst elf am Bedarf vorbei gebaute Zentren wieder geschlossen werden mußten.

Wie sich die Entwicklungen gleichen.

Auch auf den S21-Ländereien entsteht ein 'größeres' Einkaufszentrum, mit prominenter Besetzung im Promoter-Direktorium, dem ECE-Wachstumsbeförderungskomitee unter dem harmlosen Namen "Stiftung Lebendige Stadt", die flächendeckend ganz Deutschland (und andere Länder) mit einem Netz von identisch aufgebauten Einheits-Einkaufszentren überzieht.

Die kritischen türkischen Medien beherrscht das Foto 'der Frau im roten Kleid', der ein mit Gasmaske ausgerüsteter Polizist am Gezi-Park aus nächster Nähe Pfefferspray ins Gesicht sprüht. Nach Angaben aus dem Deutschen Krankenhaus in Istanbul, dem 'Alman Hastanesi', in das viele verletzte Demonstranten eingeliefert wurden, hat ein 23-jähriger Student durch ein Gummigeschoß der Polizei ein Auge verloren.

Wie sich die Ereignisse gleichen.

Abwiegeln der Politiker : "Missverständnisse!" .

Wie sich die Handlungsweisen gleichen.

Ob es auch politische Parallelen geben wird in dem am Ende Erdogan und seine Regierung aus ihren Ämtern gewählt werden, wie 2011 die Mappus-Bande, ist noch offen. Auch in der Türkei wird durch den Zündfunken Gezi-Park jetzt lange angestauter Frust über viele andere politische Fehlentwicklungen freigesetzt und es wirken gewaltige Energien. In welcher Art Kraftwirkung diese Energien umgesetzt werden ist nicht absehbar.

Heute machte Erdogan Andeutungen über ausländische Kräfte am Werk. Diese Phrase ist ja der Klassiker schlechthin in allen autoritären Staaten weltweit. Ob Erdogan etwa die Stuttgarter Parkschützer als Urheber aller Unruhen gemeint hat ?

Allerdings ist es bemerkenswert, daß hier durch ein Schwellenland die Handlungsmuster eines hoch entwickelten 'Musterlandes' übernommen wurden. Nicht etwa umgekehrt.

Deutschland war Vorreiter beim brutalen Mitteleinsatz der Staatsgewalt gegen Parkschützer.

In Stuttgart ist oberflächlich Ruhe eingekehrt, während sich bald der Tunnel-Bohrwurm tief unter der Oberfläche ins Fundament der Großstadt frisst, die Grundfesten der städtischen Zivilisation unterminiert.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Kopfmachen21

S21 Das dümmste Großprojekt

Kopfmachen21

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