Wer bin ich? Was ist Schein, was ist Wirklichkeit?
Woody Allen hat einen Dokumentarfilm über eine fiktive Figur gedreht ( „Zelig“ ).
Die Community diskutiert immer wieder mal über die Identität von Nicks und Zweitnicks, über irgendwie linke und über trollige User.
Nichts Genaues weiß man nicht.
Eine Filmrezension im FREITAG veranlasst mich heute zu dieser Erklärung:
1. Ich bin nicht der SS-Sturmbannführer Koslowski.
„SS-Sturmbannführer Koslowski (Ben Becker), der 1938 einmarschiert, der perverse Nazi, der Jana schleimige Angebote macht, den guten August sadistisch zum Schicksal-Spielen zwingt und am Ende feige die Flucht nach Argentinien ergreift.“
( aus: Barbara Schweizerhof in ihrer Rezension des Films „Habermann“ im FREITAG )
2.Ich bin nicht der Philosoph Peter Koslowski von der Vrije Universiteit Amsterdam.
„Der Philosoph Peter Sloterdijk sieht seine Zeit gekommen. Der Denker in dürftiger Zeit schaltet sich in die große Politik ein und fordert nichts weniger als eine Revolution. Schon seit geraumer Zeit hält er Ausschau nach einer „neue(n) Generation von Politikern“, die sich mit visionären Antrieben aufladen, um „große Politik“ zu machen. „Große Politik“ basiere auf dem Gespür für die Macht des Schicksals. Sloterdijk, der Seher, experimentiert damit, Stifter oder Medium einer gegenreligiösen Weltanschauung zu sein. Und nicht nur das: Er versteht seine Philosophie als einen Beitrag zu einer „Loskettungspraxis“, und derjenige, der Ketten löse, sei der Erlöser.“
3.Ich bin nicht der Rechtsaußen und heutige Rentner Willi Koslowski ( „Der Schwatte“ ).
»Wenn man schnell war, stand man vor dem Tor!“
„Da ist mir einmal der Ball unter eine Bank auf der Vortribüne gerollt. Wir lagen zurück und ich musste mich beeilen, den Ball zu holen. Als ich den wieder hatte und gerade einwerfen wollte, saß da ein Opa an der Linie, der mich mit seinem Krückstock am Fuß festhielt. Der war wohl für den Gegner“
„Ich bin hier auf Schalke das Mädchen für alles. Schalke ist ein Großverein, und der Posteingang und Ausgang hat sich enorm gesteigert.“
4.Ich, der gleichnamige Blogger vom FC Hegelplatz 01, bin nicht Koslowski.
Mein Name sei Koslowski. Ich bin Rentner und 66 Jahre alt. Wenn ich im Lotto 500000 Euro gewänne, machte ich erst mal eine Reise auf die Färöer, dann führe ich mit meinen Töchtern nach Rom und besuchte eine Papstaudienz, und im Herbst eröffnete ich dann mit meiner Frau eine Detektei oder eine Textmanufaktur oder eine Vermittlung für Fußballspieler. Und wenn noch Geld übrig bliebe, kaufte ich Ewald Lienen einen schnittigen Mittelstürmer.
Kommentare 6
:-))
Genau man muss mal Sachen klarstellen. Und immer gut, wenn man weiß, wer man nicht ist. Was man nicht isst, sollte man auch wissen.
Dann sind Sie auch nicht der herrliche Koslowski aus "Ein Herz und eine Seele". Der immer die ElseTetzlaff begrabschen will beim Rosenmontag. Und der den armen Alfred gleich an die "Geheimen" verrät, obwohl der gar nichts gemacht hat. Der sind sie also nicht. Schade...Die anderen ja auch nicht. Naja. Auch schade.
Also: Ich bin nicht Heiner Geissler seine Tochter. Aber meine Mutter hieß noch wie der. Mir ist ein "s" abhanden gekommen auf dem Wege. Meinem Bruder aber nicht. Eigentlich sind wir jetzt gar nicht mehr verwandt. Ist wurscht, ich weiß eh nicht, wo der gerade steckt.
Schade mit dem Heiner, wäre doch ein ansehnlicher Vater und gewiefter Vermittler in turbulenten Familiensituationen.
Mit dem Koslowski, dem Feind von Alfred T., liegen Sie gar nicht so falsch. Auf der Suche nach einem Nick erinnerte ich mich an den Spitznamen, den mir Schüler 1973 in Hagen/Westf. verpasst hatten: "Koslowski" aus der Fernsehserie.
Danke für den wohlwollenden Kommentar, liebe Magda.
"Schade mit dem Heiner, wäre doch ein ansehnlicher Vater und gewiefter Vermittler in turbulenten Familiensituationen."
Ja, und bei den Jesuiten kennt er sich auch aus. Ich bin immerhin mal katholisch gewesen. Aber sonst...völlig andere Gegend, ganz andere Familie.
Herzlichen Dank für den Uhland. Ich sehe in dem Gedicht eine Ermutigung und hoffe, dass der (letzte) Vorhang noch nicht sobald fällt. Aber ob der „Schein mehr Wesen als die Wirklichkeit“ hat? Eine interessante erkenntnistheoretische Position, aber die sollten wir an diesem kalten Freitagnachmittag nicht debattieren. Ich danke dir, born2bmild!
auf die Faroer?? Brrrrrr
aber Magda hats schon richtig dazugestellt: Dementis, die man glaubt! :-))
also, will net nachstehen: ich bin kein Alien, kein B'liwer und schon gar nicht ein Ministerpraesident eines grossen südöstlichen Landes!