Die Vorkämpferin

Porträt Susanne Holtkotte stritt als Reinigungskraft für die Grundrente. Ist sie nach dem Bundestagsbeschluss am Ziel?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2020

Schlagzeilen wie „715 Euro. Wenn die Rente nicht zum Leben reicht“ begleiten uns seit Jahren. Eine Kurzversion der Geschichte von Millionen Menschen in Deutschland, die nach einem langen Arbeitsleben oft nicht mehr als eine Minirente bekommen. 715 Euro. Wenn die Rente nicht zum Leben reicht, so heißt auch das Buch von Susanne Holtkotte. Auf dem Buchdeckel bekommen die Worte einen neuen Klang. Denn hier spricht Susanne Holtkotte selbst, ihr Foto füllt das gesamte Cover: raspelkurzes helles Haar, hochgezogene Augenbrauen, den Kopf leicht in den Nacken gelegt, erhobenes Kinn, lippenstiftroter Mund.

Ein entschlossener und zugleich besonnener Auftritt. Den hatte sie auch schon Ende 2018 in der WDR-Dokumentation Arm trotz Arbeit. Doch damals schienen auch Wut und Traurigkeit