Ein Almosen ist eine materielle Gabe an einen bedürftigen Empfänger ohne Erwartung einer Gegenleistung. Wenn der Kampf für Almosen Macht über den Kämpfer gewinnt, wird er zum Almosen-Fetischisten.
Die politische Linke macht das Eintreten für soziale Gerechtigkeit zu einer Almosen-Orgie. Der Kern-Ansatz der Linken hießt: Bei den Besitzenden der Wirtschaftsvermögen abkassieren und die Einnahmen den Bedürftigen zuteilen.
Dieses Eintreten für Umverteilung übersieht den Weg in die Sackgasse. Die 2-Klassen-Gesellschaft mit Besitzenden und Abhängigen wird festgeschrieben und der soziale Friede gefährdet. Daneben steht der Staat, der seine Einnahmen von den Besitzenden bezieht und das Umverteilungssystem organisiert. Diese Gesellschaftsstruktur erinnert an das Mittelalter: Statt Klerus und Adel bilden Politikerkaste und Geldadel die Oberschicht und ringen miteinander. Daneben gibt es die Masse der Almosenempfänger, denen dank des Produktivitätsfortschritts der Frondienst erspart bleibt.
Die Lösung „Almosen“ verkennt den gesellschaftspolitischen Aspekt. Die Notwendigkeit von wertschätzender Aufmerksamkeit der Gesellschaft wird übersehen.
Almosenempfänger verlieren ihr Selbstwertgefühl. Sie müssen Anträge stellen, die Bedürftigkeit nachweisen und auf Bescheide warten. Sie haben nicht die Position zu verhandeln, spielen keine Rolle in der Gesellschaft und vermissen die soziale Anerkennung. Almosenempfänger sind geduldete Mitläufer. Ihre negative Stimmung verbreitet sich auf ihr soziales Umfeld. Vor allem Kinder und Jugendliche in diesen Familien finden keine Lebensperspektive in der Gesellschaft. Nicht zuletzt ist die Ausweglosigkeit der Nährboden für Sympathien für extrem-politische Parolen. Bei Jugendlichen kann es auch in die Kriminalität führen.
Was ist die Alternative zum Almosenempfänger ohne soziale Anerkennung?
Der Grundstein für das Selbstwertgefühl wird gelegt, wenn Ausbildung und Beruf zu einem Arbeitsvertrag führen. Das selbstverdiente Einkommen und das Gebrauchtwerden am Arbeitsplatz schaffen soziale Anerkennung. Die Fähigkeit, ein Entgelt gegen eigene Leistung zu vereinbaren, ist der Gegenpol zur Abhängigkeit, soziale Leistungen beantragen zu müssen.
Alternative Lösungen müssen diese Aspekte berücksichtigen. Der Weg aus der Almosen-Falle heißt Modelle zu schaffen, die Arbeit gleichmäßiger verteilen und Arbeitslosigkeit zur Randerscheinung machen. Dies wird umso wichtiger, je mehr durch Automatisierung und Digitalisierung Arbeitsplätze verloren gehen. Zusätzlich sind Lösungen für den Zugang zum Kapitaleinkommen notwendig, denn das Arbeitseinkommen wird alleine nicht mehr ausreichen. D.h. Modelle zur Vermögensbildung über Firmenbeteiligungen sind notwendig.
Ein alternatives Modell ist hier zu finden:
https://www.freitag.de/autoren/kritikaster/wirtschaftliche-teilhabe-statt-robin-hood
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