Der neue Dschungel

Migration 1.500 Menschen frieren in der Ruinenlandschaft hinter dem Belgrader Busbahnhof. Sie stecken fest, weil die EU ihre Grenzen dichtmacht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2017

Hunderte Geflüchtete rufen: „Wir wollen kein Essen, wir wollen offene Grenzen!“ Es ist die erste organisierte Demonstration der Migranten in Belgrad, seit sie sich in der Ruinenlandschaft hinter dem zentralen Busbahnhof von Serbiens Hauptstadt niedergelassen haben. Einer der Demonstranten hält ein Schild in die Höhe. Auf einer Seite steht „Öffnet die Grenzen“, auf der anderen „Wir sind auch Menschen, behandelt uns auch so“.

Unter den Demonstranten ist auch der 26-jährige Mielad Achkazai, der wie die meisten in den Lagerhallen aus dem Osten Afghanistans kommt. Aus der Provinz Kunar, unweit von Kabul, wo die Taliban sehr aktiv sind. Er trägt eine helle Lederjacke mit Spuren von Ruß, sie sieht nicht so aus, als könnte