Leider deutete sich schon in seinem kurzen Begleittext auf dem Programm-Zettel an, woran dieser Abend kranken würde. In einem Rundumschlag holt Frljić gegen den „Faschismus“ aus. Darunter subsumiert er alles und jeden: den Kapitalismus, die Flüchtlingspolitik, die autoritären Regime in Osteuropa und die Wahlerfolge der AfD.
So platt sind leider auch die 75 Minuten auf der Bühne. Der Abend ist voll von hilflosem Pathos und auf Effekthascherei zielende Provokationen, die nur müdes Abwinken hervorrufen.
Das zweite Stück stammt von "La Re-sentida". Wenn die chilenische Gruppe mit ihrem Turbo-Brachialtheater auf die Tube drückt, verblassen daneben Castorfs Volksbühnen-Exzesse zu einer zen-buddhistischen Meditation.
In Berlin freute man sich besonders über die Darstellung eines neuen Kulturministers, der zugleich ein ambitionierter Kurator ist. Er ist fleißig damit beschäftigt, die Leitung der kulturellen Einrichtungen in neue, am liebsten fachfremde Hände zu legen.
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