"Amphitryon", Schaubühne

Theater-Premierenkritik In Herbert Fritschs Molière-Inszenierung gab Joachim Meyerhoff seinen Einstand an der Berliner Schaubühne.

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Der Abend ist eine durchaus witzige Nummernrevue, in der Fritsch-Stamm-Spieler*innen wie Carol Schuler als hysterische, gekränkte Cleanthis oder Florian Anderer in schönen Barocktanz-Parodien als betrogene Titelfigur Amphitryon ihr gewohntes Repertoire an Komik und Slapstick sehr souverän abspulen.

Es ist aber keine Inszenierung aus einem Guss. Der „Amphitryon“ ist eine solide, durchaus unterhaltsame Komödie, der aber der überdrehte Aberwitz und das genaue Timing der Farce „Champignol wider Willen“ fehlt und die im Gegensatz zu Fritsch Dada-Arbeiten aus Volksbühnen-Arbeiten auch recht brav an der berühmten Vorlage aus der Zeit des französischen Sonnenkönigs klebt. In den wie üblich sehr schillernden Kostümen von Victoria Behr tänzeln, gestikulieren und grimassieren sich die Spieler*innen durch eine Comic-Version des Komödienstoffes.

Die schöne Erkenntnis des Abends ist, wie selbstverständlich sich Meyerhoff , der am Burgtheater oft als Solist wie in „Die Welt im Rücken“ glänzte, sich hier in das Ensemble einfügt, das sich aus Fritschs Schaubühnen-Stammkräften und der vom Berliner Ensemble zu ihm zurückgekehrten Annika Meier zusammensetzt, die schon in Fritschs Volksbühnen-Hits wie „der die mann“ mitspielte.

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