Zunächst fällt die mitreißende Musik ihrer Compagnie auf. Stampfend und überschäumend zelebrieren sie das dionysische Prinzip, das in der antiken griechischen Mythologie der rauschhafte Gegenpol zum vernunftgeleiteten Appolinischen war. Dies ist die einzig offenkundige Anleihe aus der „Bacchen“-Tragödie des Euripides, deren Handlungsgerüst und Figuren in dieser überbordenden Performance, anders als der Titel vermuten ließe, ansonsten keine Rolle spielen.
Die zweite Quelle, aus der sich dieser Abend speist, sind klassische Clownsnummern. Die fünf Trompeter sind fast noch stärker geschminkt als Monteiro Freitas und die sieben anderen Tänzerinnen und Tänzer. Augen und Münder sind durch dicke Farbschichten überbetont und werden vor allem von den drei Frauen oft voller Entsetzen weit aufgerissen. Auch die Bewegungen greifen tief auf den Fundus des Slapsticks zurück. Das Interessante des Abends ist, dass aus der Kombination dieser z.T. sehr deutlichen Anleihen bei der berühmten Schreibmaschinen-Nummer des im August verstorbenen Jerry Lewis oder bei Charlie Chaplin mit karibischer, portugiesichen und brasilianischen Musikstilen und klassischer griechischer Mythologie eine eigenständige neue Mischung entsteht, die ein bunter Farbtupfer in der Tanzszene ist.
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