Die beiden Ernst Busch-Schauspielstudenten Leonard Scheicher und Felix Strobel, die in der Shakespeare-Komödie „Zwei Herren aus Verona“ überzeugten, sind derzeit noch an einem weiteren Abend zu erleben. Für die kleine Bühne im Pavillon des Berliner Ensembles haben sie sich einige Szenen aus Thomas Manns Roman „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ herausgepickt.
Während einer unterhaltsamen, knappen Stunde wirbeln sie in schnellem Rollentausch durch ihre Best-of-Auswahl aus dem Klassiker. Natürlich dürfen die berühmte Musterungsszene, bei der Krull einen epileptischen Anfall simuliert, ebenso wenig fehlen wie seine erfolgreichen Versuche, sich vor der Schule zu drücken. Auch bei den Szenen im Pariser Luxushotel, wo der Sohn des bankrotten Schaumweinfabrikanten, landet, kommen die beiden Schauspieler fast völlig ohne Requisiten aus.
Wie gut die beiden Talente aufeinander eingespielt sind, merkt man vor allem bei den turbulenten Szenen in der zweiten Hälfte: als Krull der exzentrischen Madame Houpflè in die Hände fällt, als Lord Kilmarnock ihn als zukünftigen Kammerdiener anwerben möchte und er schließlich vom Marquis de Venosta ein Angebot bekommt, das er nicht ablehnen kann.
Der Text ist zuerst hier erschienen: http://kulturblog.e-politik.de
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