Das Besondere an „Cabaret“ als eines der ersten Konzept-Musicals ist, dass es mehr als Halligalli und Tingeltangel bietet. Es ist eine Zeitreise in die späten Zwanziger, als Sally Bowles (Sophie Berner) den Männern den Kopf verdreht und Clifford Bradshaw (das Alter Ego des Schriftstellers Christopher Isherwood, gespielt von Guido Kleineidam) kennenlernt.
Die ausgelassene Stimmung des Tanzes auf dem Vulkan kippt, als die Nazis mit ihrem Antisemitismus Raum greifen und die Verlobung von Fräulein Schneider mit dem jüdischen Herrn Schultz sabotieren.
Wegschauen? Weiterfeiern? Auswandern? Das sind in einem Jahr, in dem sich die rechtsextremen Angriffe häufen und die Hasswelle durch die Netz-Foren schwappt, aktuelle Fragen. Die unterhaltsame „Cabaret“-Show entlässt ihr Publikum mit beklommenen Gefühlen hinaus in die Sommernacht.
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