Zurecht stufte das Fachmagazin „Variety“ Matt Ross als einen der „10 directors to watch“ ein, die man im Auge behalten sollte. Als Schauspieler verlief seine Karriere bisher mittelprächtig, aber sein zweiter Film macht Lust und Hoffnung auf mehr.
Er bringt das Kunststück fertig, sehr komisch und zugleich sehr traurig von der Aussteiger-Familie zu erzählen, die nach ihren eigenen Regeln lebt. Staatliche Schulen lehnt Vater Ben ab und stößt damit in dassselbe Horn, wie viele rechte und evangelikale Familien im Mittleren Westen der USA.
Aber seine Kritik kommt von links: statt Weihnachten begeht die Familie den Noam Chomsky-Tag. Auch die jüngsten Kinder beherrschen die Grundbegriffe marxistischer Theorien und können die Charakterzüge eines „Kapitalisten“ oder „Faschisten“ definieren. Abends singt man gemeinsam am Lagerfeuer, liest Dostojewskis „Brüder Karamasow“ oder diskutiert über Quantenphysik. An den Steilwänden treibt Vater Ben (Viggo Mortensen) seine Sprößlinge zu Höchstleistungen – Lebensgefahr inklusive.
Kommentare 7
Ein Hollywoodesker Scheissendreck, dieser Film. Ein weiterer 68er-Basher mit der Botschaft, the american way of dying ist gut weil alternativlos und alle die sich dem Wahnsinn trotzdem verweigern, sind verantwortungslose esofanatische Hippies und potentielle Unabombe.
...Unabomber, verflixt noch mal!
Der Film ist wesentlich differenzierter. Ich kann nicht erkennen, dass ein Lebensstil als "alternativlos" dargestellt werden sollte. Auch der Vater Ben ist keine Karikatur, sondern hat seine sympathischen Seiten.
Auch der Vater Ben ist keine Karikatur, sondern hat seine sympathischen Seiten.
Es ist wohl eher ein Problem des Filmes, dass die Apologetik der amerikanischen Lebensweise noch in der Kritik an der amerikanischen Lebensweise erfolgen muss und daher Bens Kontrahenten sympathischer daher kommen müssen als sie es verdienen.
Welche Kontrahenten wirkten denn besonders sympathisch auf sie? Meinen Sie den Großvater?
ich schrieb "sympathischer als sie es verdienen"^^ der Film ist schon okay, aber für meinen Geschmack zu zahm.
Je differenzierter der Scheissendreck, desto stinkiger die ideologische Metaebene.