"Dantons Tod" im Studio der Schaubühne

Theater-Kritik Ein bemerkenswerter Trend im Berliner Theater-Advent 2016: schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage gibt es ein Ideen-Drama über die Französische Revolution.

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Manches wirkt noch etwas ungeschliffen und fahrig, nicht jeder Übergang zwischen Musikstück und Schauspiel-Text sitzt. Vieles scheint im spielerischen Proben-Rausch spontan erfunden und zu einer Revue zusammengepuzzelt. So dürfen Monika Freinberger und Lola Fuchs als Glamour-Girls durch den Abend zicken. Ihre Revolutionärs-Gattinnen Lucie und Camile erinnern eher an Spielerfrauen von Fußball-Promis als an Büchners Charaktere.

„Dantons Tod“ fehlt auch die Stringenz von Peter Kleinerts letzter Arbeit „Die Mutter“ an der Schaubühne, für die vor allem Ursula Werner als ruhender Pol und strenge Mutter der Kompanie sorgte. Auch wenn noch nicht alles perfekt ist – und wie könnte es das auch im 3. Studienjahr bereits sein – hat der Abend den Charme des Unfertigen mit einer coolen Truppe, der man gerne zusieht. „Dantons Tod“ ist ein Spaß für alle Beteiligten: für das Publikum wie für die Spieler auf der Bühne.

Als Hausherr Thomas Ostermeier 2001 kurz nach dem Start seiner Intendanz an der Schaubühne „Dantons Tod“ inszenierte, rümpfte Andreas Schäfer in der Berliner Zeitung die Nase, dass er „hauptsächlich abgestandenes Mineralwasser“ angeboten bekam. Mineralwasser ist diese neue Inszenierung auf der Studiobühne sicher nicht, eher ein kleiner Aperitif, der Lust auf mehr macht.

Ausführlichere Kritik ist hier zu lesen

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