Der Abend verzichtet beinahe vollständig auf Requisiten: Die Spielfläche wird durch eine Batterie von Neonröhren eingerahmt, so dass die drei Akteure wie in einem Käfig wirken. Wann immer die Hitze und die sengende Sonne Algeriens erwähnt werden, wird die heruntergedimmte Beleuchtung hochgefahren und blendet das Publikum. Der Schweiß wird durch Wasserflaschen symbolisiert und statt echter Zigaretten wird die Nebelmaschine angeworfen.
Ansonsten lässt Preuß 90 Minuten lang den puren Text wirken. Kleinere Mätzchen wie bewusst falsche Betonungen in einer längeren Szene wirken sehr aufgesetzt und können den Eindruck nicht überdecken, dass der Regisseur ziemlich ratlos war, wie er diesen Text über eine antriebslose und gleichgültige Figur auf die Bühne bringen soll.
Obwohl der Abend recht kurz ist, wirkt er zäh und ermüdend, er lässt die Eleganz vermissen, mit der Philipp Preuß 2006 den Fassbinder-Film „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ in der Box des Deutschen Theaters Berlin adaptierte.
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