"Der kaukasische Kreidekreis" am BE

Theater-Kritik Michael Thalheimer gibt seinen Einstand als Hausregisseur am Berliner Ensemble mit Brecht.

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Dass dieser "Kaukasische Kreidekreis" zu den schwächeren Arbeiten von Michael Thalheimer gehört, liegt aber vor allem an dem fast permanenten Brüllen der Schauspielerinnen und Schauspieler. Die E-Gitarre (Kai Brückner, Kalle Kalima) jault und zirpt. Die Schauspieler brüllen, schreien und röhren, um sich halbwegs verständlich zu machen. Dies gelingt aber nur eingeschränkt, vor allem ältere Zuschauer erkundigten sich bei ihren Sitznachbarn, was auf der Bühne gesprochen wurde. Zu den seltenen stillen Momenten, die in normaler Lautstärke gespielt werden, gehörten einige Soli der Hauptdarstellerin Stefanie Reinsperger. Der Ex-Burgtheaterstar wurde bei ihrem Einstand in Berlin zurecht gefeiert und schreit sich die Seele aus dem Leib. Jede Normalsterbliche müsste die lädierten Stimmbänder tagelang schonen und mit Kamillentee gurgeln, sie wird morgen schon wieder als Grusche auf der Bühne stehen.

Nico Holonics und Sina Martens, zwei hoch gehandelte Talente, die Intendant Oliver Reese aus Frankfurt nach Berlin mitgebracht hat, dürfen in Nebenrollen ihr Können noch zu wenig unter Beweis stellen. Eine vielversprechende Entdeckung ist Carina Zichner, die als Panzerreiter an der Seite von Veit Schubert eine gut choreographierte Szene performen darf, die aus dem eintönigen Klangteppich herausragt.

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