"Die Nile Hilton Affäre"

Film-Kritik Tarik Saleh erzählt von einem Mordfall und den gesellschaftlichen Zuständen vor dem "Arabischen Frühling".

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Ein Popsternchen hat eine Affäre mit einem schwerreichen Bauunternehmer, der beste Beziehungen zur Präsidentenfamilie hat, und wird eines Morgens ermordet im Hotelzimmer aufgefunden. Was sich nach übler Kolportage anhört, ist 2008 tatsächlich in Dubai geschehen und erschütterte Ägypten, da das prominente Liebespaar von dort kam.

„Die Nile Hilton Affäre“ hat sehr damit zu kämpfen, dass sie lange in den ausgelatschten Pfaden uralter Krimi-Motive stecken bleibt und erst im Lauf der 105 Minuten vielschichtiger und interessanter wird.

Immerhin werden Probleme Ägyptens werden sehr deutlich thematisiert: Korruption, Abhängigkeit von feudalistischen, patriarchalen Strukturen, Gewalt von Polizei und Staatssicherheit bis zur Folter. Das Filmteam musste deshalb auch im Lauf der Dreharbeiten ins marokkanische Casablanca ausweichen, Nach dem politischen Roll-back mit General al-Sisi an der Spitze waren den Sicherheitsbehörden Ägyptens die aufgeworfenen Fragen offensichtlich immer noch zu heikel.

Sehr fragwürdig an diesem Film ist das dreiste Product Placement, mit dem einschlägig bekannte Zigaretten-Markennamen in Großaufnahme präsentiert werden.

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