"Die Präsidentin" mit Corinna Harfouch

Theater-Premierenkritik Was wäre passiert, wenn nicht Macron, sondern Le Pen zur Präsidentin gewählt worden wäre, fragten sich Francois Durpaire/Farid Boudjellal in einer Comic Novel.

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Das Geräume nimmt kein Ende. Was zu Beginn noch halbwegs koordiniert schien, entpuppt sich als ziellose Kulissenschieberei. Genervte Zwischenrufe, ironisches Klatschen. Corinna Harfouch tritt an die Rampe und poltert: Es ist eh alles so schlimm. Theater kann nichts mehr bewirken. Deswegen haben wir uns entschieden, zwei Stunden lang nur alles hin- und herzuschieben.

Unter der Regie von Cornelia Crombholz verkommt dies zur Farce mit klischeehaften Theatermitteln aus der Polittheater-Mottenkiste. Corinna Harfouch setzt sich eine alberne Pappkrone auf, stottert sich mit verschmierter Clownsschminke durch eine Rede ans Volk und wird von einer Truppe unfähiger Knallchargen und Hofschranzen umlagert.

Mäßig komisch schleppt sich der Abend dahin. Harfouch tritt noch mal aus der Rolle und erklärt: Bei den Proben habe man lange nicht gewusst, wie man auf die Weltlage und all die Probleme reagieren soll. Dann habe man auf einm Magazin-Titelbild Trump und seine Minister als Clowns abgebildet gesehen. Deshalb sei man auf diesen Spielstil verfallen.

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