Die investigative Recherche nach den Netzwerken und Strippenziehern vergleicht er mit dem Anrennen gegen eine Wand, bis sich endlich der Riss auftut und man hinter die Kulissen blicken kann. Später findet er das schöne Bild einer Bowlingkugel: wenn er die Kugel auf ihren Weg schickt, weiß er nie, ob es ein Volltreffer wird, ob sie völlig von der Bahn abkommt oder irgendwo unterwegs langsam auskullert und zum Stillstand kommt.
Der Monolog hat jedoch damit zu kämpfen, dass er im Stil klassischen Frontalunterrichts vorgetragen wird. Der Performer duzt sein Publikum, zur Auflockerung lässt Kay Voges auch viele bunte Videosequenzen und gerne mal einen Ausschnitt aus einem Bond-Klassiker mit Sean Connery einspielen. Ansonsten prasseln hier Namen von Frachtern, Häfen, Reedern und die Zahlen ertrunkener Flüchtlinge im Mittelmeer auf das Publikum ein. „Merkt euch diesen Namen“, mahnt der Schauspieler, ganz so wie früher in der Schule.
Das Überraschende ist, dass das Konzept im Mittelteil dennoch aufgeht. Atemlos und schwitzend hetzt Beck auf den verschiedenen Fährten, ärgert sich über Sackgassen, freut sich über den Scoop eines Praktikanten auf Facebook, der dazu führt, dass wenigstens einigen schwarzen Schafen und Briefkastenfirmen das Handwerk gelegt wird.
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