Die Stewardess Beata verwandelt sich in die Ministerpräsidentin Beata Szydlo: eine böse Anspielung darauf, dass sie nur eine Marionette des Parteichefs ist. Kern dieser nur eine knappe Stunde kurzen Performance ist eine Parlamentsrede der Ministerpräsidentin aus dem vergangenen Jahr, in der sie die polnische Gesellschaft in zwei Gruppen einteilt. Der Regisseur fasste die Rede in einem rbb-Gespräch so zusammen: „Entweder ihr seid auf unserer Seite, d.h. Polen muss nationalistisch werden oder Polen muss sich wehren gegen die Europäische Union, Polen muss zurückkehren zum Katholizismus oder ihr seid bei den anderen Verrätern, d.h. bei den liberalen Leuten und die Teilung ist extrem, da wird nicht mehr geredet oder diskutiert, da werden Grenzen gezogen, entweder ihr seid auf unserer Seite oder gegen uns und das ist natürlich rhetorisch sehr gefährlich.“
Über den künstlerischen Wert dieser handwerklich soliden Performance, die mit einem eindringlichen Appell ans Publikum endet, kann man, wie so oft bei politischem Theater, trefflich streiten. Politisch ist es ein starkes Statement für Demokratie und Menschenrechte und gegen Rechtspopulismus, die sehr gut zum Markenkern des Gorki Theaters passt.
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