"Eine Frau - Mary Page Marlowe" Sozialdrama

Theater-Kritik David Bösch inzenierte am Berliner Ensemble elf Szenen aus dem Leben einer Witwe, Alkoholikerin und manchmal doch glücklichen Frau.

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"What a wonderful life“: mit diesem Evergreen beginnt David Bösch seine Inszenierung des Sozialdramas „Eine Frau – Mary Page Marlowe“. Langsam, aber unerbittlich setzt sich die Drehbühne in Bewegung. Was wir in den folgenden 90 Minuten erleben, sind elf – zugegebenermaßen sehr routiniert komponierte – Szenen eines ganz und gar nicht wundervollen Lebens.

Mitten hinein geht es in eine Szene, in der Bettina Hoppe die Mary Page Marlowe als Alter ego ihrer Solo-Nummer „Die Frau, die gegen Türen rannte“ verkörpert: Wieder eine Frau, der alles über den Kopf zu wachsen droht. Wieder eine gescheiterte Ehe. Wieder sehr viel Frust. Wieder versucht sie, ihn im Alkohol zu ertränken, und verursacht, wie wir später erfahren, einen schweren Autounfall, der sie in den Knast bringt.

Wir erleben die Suchtproblematik, die sich mit Alkohol, Zigaretten und Drogen über die Generationen vererbt. Wir begleiten Mary Page Marlowe, die je nach Lebensalter von Kinderdarstellerinnen oder den Ensemble-Mitgliedern Carina Zichner, Bettina Hoppe und Corinna Kirchhoff gespielt wird, zu einer Therapie, die ihre Ratlosigkeit nur verschlimmert, oder zu flüchtigen Affären in hoffnungslos-tristen Hotelzimmern.

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