"Einfach das Ende der Welt" von Xavier Dolan

Film-Kritik Der neue Film des frankokanadischen Regisseurs, der mit 28 schon auf eine steile Karriere zurückblicken kann, basiert wie „Sag nicht, wer Du bist“ auf einem Theaterstück.

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Die traurige Wahrheit des Films „Einfach das Ende der Welt“ von Xavier Dolan wird schon im Titelsong ausgesprochen: „Home is where it hurts“ singt Camille, während wir die Louis (Gaspard Ulliel) dabei zusehen, wie er nach zwöf Jahren zum ersten Mal aus der Großstadt zu seiner Familie zurückkehrt.

Dort erwartet ihn ein dysfunktionales, neurotisches Häufchen, das sich gegenseitig unterbricht, Beleidigungen an den Kopf wirft und am liebsten vor sich hin brabbelt, weil es die Stille und die unter den Teppich gekehrten Geheimnisse zu bedrohlich findet.

Diese nikotinsüchtige, kommunikationsgestörte Grusel-Sippe wird von einem eindrucksvollen Starensemble des französischen Kinos gespielt: Nathalie Baye als hysterische Glucke, viel zu stark geschminkt und ständig Anekdoten aus vermeintlich glücklicheren Tagen wiederkäuend; Vincent Cassel spielt den Bruder von Louis als wortkargen, aggressiv-unberechenbaren Mechaniker ; Marion Cotillard ist dessen eingeschüchterte Frau, die als einzige spürt, was Louis seiner Familie die ganze Zeit sagen möchte; Léa Seydoux spielt das zugedröhnte Nesthäkchen, das wie alle übrigen Familienmitglieder ihre Phantasien auf den überraschend heimgekehrten „verlorenen Sohn“ projiziert.

Ausführlichere Kritik ist hier zu lesen

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