Familiendrama "Manchester by the Sea"

Film-Kritik Casey Affleck tritt mit der Hauptrolle aus dem Schatten seines großen Bruders Ben, gewann bereits einen Golden Globe und ist Oscar-Favorit. Was taugt der restliche Film?

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Das in den USA gefeierte Familiendrama „Manchester by the Sea“ ist von Langsamkeit geprägt. Es ist ein krasser Gegenpol zu den Action- und Fantasy-Blockbuster-Spektakeln, mit denen die Hollywood-Studios die Multiplex-Kinos überschwemmen.

Das Erzähltempo ist aber auch am Durchschnitt des Autorenkinos gemessen immer noch sehr gemächlich. Die Exposition ist zäh. Lonergan nimmt sich alle Zeit, seinen Hauptdarsteller Casey Affleck beim Reinigen verstopfter WC-Rohre, einsam an der Bar bei scheiternden Flirtversuchen oder auf tristen Krankenhausfluren zu zeigen.

Der Hausmeister Lee Chandler, der nach einem Schicksalsschlag mit waidwundem Dackelblick durch sein Leben schleicht, steht im Zentrum dieses trauerumflorten Films, der mit elegischen Klängen, vorzugsweise von Händel, unterlegt ist.

Mit einer Überlänge von 137 Minuten plätschert dieser Film über weite Strecken dahin. Mit kurzen Rückblenden und Zeitsprüngen sowie durch die erfrischende pubertäre Ruppigkeit des Neffen Patrick (Lucas Hedges) nimmt das Trauerspiel um eine Familie voller verwundeter Seelen etwas mehr Fahrt auf.

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