Ort ruft sofort drei Assoziationen hervor: die Bilder des Unglücks bei einer Flug-Leistungsschau im Jahr 1988; die martialischen Klänge der Band „Rammstein“, die sich danach benannt hat; und in jüngster Zeit vor allem die Presseberichte und Vorwürfe, dass Ramstein eine Schlüsselrolle bei den US-Drohnenkriegen gegen Terrorverdächtige im Nahen und Mittleren Osten von Jemen bis Waziristan spiele.
Der weniger als 90 Minuten kurze Abend versucht, sich spielerisch an seine komplexen Themen heranzuarbeiten. Gockel zitiert munter die US-Popkultur: von Tom Cruise in „Eine Frage der Ehre“ über die Bill Cosby-Show bis zu „Game of Thrones“ werden bekannte Motive in die Dialoge auf der Bühne eingeflochten oder auch gerne im Hintergrund per Video eingespielt. Monika Dortschy kommt sogar im Marilyn Monroe-Kostüm auf die Bühne.
Vom Dokumentartheater im Stil von Hans-Werner Kroesinger ist dieser Abend weit entfernt: der Ansatz ist sowohl spielerischer als auch oberflächlicher. Aber Gockel gelingt ein Theaterabend, der gut unterhält und es im besten Fall schafft, ein jüngeres Publikum dazu zu bringen, sich noch intensiver mit den Drohnenkriegen im allgemeinen und der Verstrickung der Bundesrepublik Deutschland im besonderen zu befassen.
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