Gott existiert, ihr Name ist Petrunya

Film-Kritik Eine der Überraschungen aus dem Berlinale Wettberb 2019 startet Mitte November im Kino.

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Im Presseheft der Berlinale war nachzulesen, dass diese Geschichte auf einer wahren Begebenheit kaum zu glauben. Kaum zu glauben im Europa des 21. Jahrhunderts: im mazedonischen Städtchen Štip löste eine junge Frau einen Aufschrei der lokalen Behörden und der kirchlichen Würdenträger aus, weil sie es wagte, in die Männerdomäne einzubrechen und die patriarchale Ordnung zu stören.

Den 100 Minuten sind die Wut der Regisseurin anzumerken. Als ihr Sprachrohr hat sie eine TV-Journalistin hinzuerfunden (gespielt von Labina Mitevska, die den Film produzierte). Es ist eine dramaturgische Schwäche des Werks, dass diese Figur alles, was ohnehin offensichtlich ist, noch einmal ausspricht.

Die spannendere Figur ist Petrunya, eine schüchterne, arbeitslose 32jährige Historikerin (gespielt von der Theaterschauspielerin Zorica Nusheva bei ihrem Film-Debüt), die von ihrer dominanten Mutter herumgeschubst wird und sich bei einem Bewerbungsgespräch gegen sexuelle Übergriffe des arroganten Chefs wehren muss. Im Lauf des Films entwickelt sie Selbstwertgefühl und Widerspruchsgeist und nimmt es mit den lokalen Autoritäten auf.

Nach zwei Einladungen ins Panorama der Berlinale war „God exists, her name is Petrunya“ Teona Strugar Mitevskas Debüt im Wettbewerb um die Bären.

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