Birgit Minichmayr und Caroline Peters liefern sich ein Zickenduell mit treffsicheren Pointen. Die beiden Star-Schauspielerinnen spielen die Zwillingsschwestern Gunhild und Ella als abgehalfterte Ex-Society-Damen, die dem Glamour der 90er hinterhertrauern, von Britney Spears schwärmen und sich die Facebook-Freundschaften missgönnen.
Der Kaputteste von allen ist die Titelfigur John Gabriel Borkman: Martin Wuttke spielt ihn als eine Mischung aus Zottelbär, Rumpelstilzchen und dem „Don Giovanni“ aus Herbert Fritschs Inszenierung an der Komischen Oper.
Ein „Erkenntnissprung“, den Wolfgang Behrens in seinem Nachtkritik-Videoblog vermisst, ist an diesem Abend nicht zu erwarten. Dafür bekommt das Publikum solides Unterhaltungstheater mit glänzend aufgelegten Schauspielstars.
Zur Halbzeit eines Theatertreffens, das bisher von Buhrufen, Schiffbrüchen, Langeweile und Enttäuschungen geprägt war, ist das doch eine ganze Menge. In den Ovationen schwang deshalb auch viel Erleichterung mit.
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