Kunstbetriebs-Satire "The Making of"

Theaterkritik Die hysterische Regisseurin Gordon (Stella Hilb) möchte die prekären Arbeitsbedingungen des Stadttheaters hinter sich lassen.

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Sie plant ein deutsches Remake der Batman-Blockbuster-Reihe.

Den unbegabten Sohn des 80er Jahre-Action-Stars Dolph Lundgren besetzt sie zähneknirschend für die Titelrolle: so ist sichergestellt, dass der Papa als Produzent einsteigt und das nötige Kleingeld zuschießt, um die Produktion zu stemmen. Eva Bay spielt diesen schwäbelnden Jungen, der mit großen Augen übers Set wandert eine viel zu hohe Stimme hat.

Als klischeeblonde Männerphantasie wird eine feministische Performerin (Mareike Beykirch) verpflichtet, die nur „Das Mädchen“ genannt wird. Sie macht in Schweden politisch-engagierte, aber brotlose Kunstprojekte, verachtet das trashige Drehbuch des Blockbusters und versucht, die Produktion feministisch zu unterwandern.

Nora Abdel-Maksoud macht in ihrer Kunstbetriebssatire „The Making-of“ dort weiter, wo sie 2014 im Ballhaus Naunynstraße mit „Kings“ (Kritik) aufgehört hat: temporeiche Dialoge, stark überzeichnete Figuren und jede Menge Insider-Gags über „Gender Pay Gap“, „Method Acting“, Performance vs. klassisches Theater, Popcorn-Kino vs. cineastische Projekte sorgen für einen unterhaltsamen, wenngleich streckenweise recht selbstreferentiellen Abend.

Ausführlichere Kritik

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