"Neruda" von Pablo Larraín

Film-Kritik Mit "Neruda" taucht Pablo Larraín wieder in die Geschichte Chiles ein, „wie schon bei „No!“ spielt der mexikanische Star Gael García Bernal eine der Hauptrollen.

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Der Regisseur macht sich einen Spaß daraus, mit den Erwartungen zu spielen, die er mit dem Titel weckt. „Neruda“ ist kein klassisches Biopic über den Literatur-Nobelpreisträger von 1971, auch wenn es so beginnt. Das Publikum erlebt die Zigarettenqualm-geschwängerte Atmosphäre der Hinterzimmer der Macht in Santiago zu Beginn des Kalten Krieges.

Larraín schildert, wie Neruda etwas widerwillig sein bisheriges Leben aufgibt und in wechselnde Verstecke abtaucht. Dort arbeitete er an seinem bedeutendsten Werk „Canto General“. Der Dichter fühlt sich aber auch sichtlich geschmeichelt, dass er so bedeutend ist, dass man sich die Mühe macht, ihn mit Plakat-Kampagnen als „Verräter“ anzuprangern und ihm die Polizei mit Haftbefehl auf die Fersen schickt.

Hier kommt Gael Garcías Bernal in der Rolle des Polizei-Präfekten ins Spiel: mit sonorer Erzählerstimme begleitet er den Film. Statt des Genre-üblichen Showdowns versinkt er als recht klägliche Figur im Schnee: Der Film parodiert das Genre einer Verfolgungsjagd.

Ausführlichere Kritik (Berlin-Premiere bei Around the World in 14 films im Dezember 2016)

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