Nocturama

Film-Kritik Bertrand Bonello erzählt von Terroranschlägen in Paris, die voneiner heterogenen Clique Jugendlicher verübt werden.

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Im Mittelteil wirkt „Nocturama“ wie ein Dampfkochtopf, immer kurz vor der Explosion: dieses Bild in Bonellos Kopf war für ihn der Ausgangspunkt des Filmprojekts. Als es auf den Showdown zugeht, experimentiert Bonello mit Split Screens oder Handlungsschleifen, die immer wieder zu bestimmten Wegmarken zurückführen und von dort neue Abzweigungen nehmen und erzählen, was parallel in einem anderen Raum oder Stockwerk geschah.

Bonello schafft in „Nocturama“ eine Atmosphäre wie in einem Nick Cave-Song, nach dessen 2003er Album der Film auch benannt ist. Durch seine Experimentierfreude ist der Film visuell reizvoll, inhaltlich bleibt er aber doch unbefriedigend. Die Beweggründe der Figuren sind nebulös, der gesellschaftliche Hintergrund, vor dem sie agieren, wird kaum behandelt. Der Film entstand noch vor den IS-Anschlägen im November 2015 auf den Club Bataclan und auf das Stadion und wurde dadurch von der Realität überholt, so dass er etwas anachronistisch wirkt, wie der Tagesspiegel anmerkte.

Ausführlichere Kritik

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