"Ödipus und Antigone" am Gorki Theater

Theater-Kritik "Ach, diese verfluchte Treppe!“, stöhnt Kreon, als er auf seinen Kothurnen Schritt für Schritt die beeindruckende rote Showtreppe herunterstakst.

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In den Inszenierungen der „Antigone“-Tragödie tritt Kreon meist als starrsinniger, machtbewusster Herrscher von Theben auf: Ich bin der Staat, ich bin das Gesetz! In Ersan Mondtags „Ödipus und Antigone“ ist dieser Kreon (gespielt von Aram Tafreshian) ein Zauderer mit Fistelstimme. Ein interessanter Ansatz, aus dem man noch mehr hätte machen können…

Alle Spielerinnen und Spieler dieses Abends treten stark überschminkt mit zerfurchten, zombiehaft entstellten Gesichtern auf und tragen purpurne Gewänder, die zwischen Cindy aus Marzahn und liturgisch-sakralen Priestergewändern oszillieren. Diese Kostüme von Josa Marx sind eindrucksvoll und ragen deutlich aus der Berliner Theater-Landschaft heraus. Diese ästhetische Konzept ist interessant, ist sich aber über weite Strecken selbst genug. Mit diesem Pfund hätte die Inszenierung stärker wuchern können.

Ausführlichere Kritik

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