"Snowden" von Oliver Stone im Kino

Film-Kritik/Biopic Ursprünglich wollte Stone seinen Film bereits im vergangenen Winter mitten im Rennen um die Oscars 2016 platzieren.

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Vor kurzem 70 Jahre alt geworden und kein bisschen leise, nicht nur im Zweifel, sondern dezidiert links: Mit dieser Haltung drehte Stone auch seinen „Snowden“-Film: genüsslich reibt er der konservativeren Hälfte der extrem polarisierten US-Gesellschaft unter die Nase, wie einer der ihren, der seinem Land als Soldat und Geheimdienstmitarbeiter diente und den Protesten gegen George W. Bushs völkerrechtswidrigen Irak-Krieg skeptisch gegenüberstand, in ihren Augen zum „Hochverräter“ und „Gottseibeiuns“ werden konnte.

Dem Film ist zugute zu halten, dass er nah an der Wahrheit bleibt, wie ein Faktencheck von SPON ergab. Der Plot wird jedoch leider so schleppend erzählt, dass er gerade bei einem Mainstream-Publikum nicht gut ankommen dürfte. Hauptdarsteller Joseph Gordon-Levitt spielt Edward Snowden zwar täuschend echt, bleibt aber insgesamt erstaunlich blass.

Highlights des Films sind ein paar Aha-Momente, in denen der Whistleblower nach und nach merkt, wie gravierend das Ausmaß der Überwachung ist, so z.B. als ihm ein Kollege (glänzend gespielt von Ben Schnetzer) vorführt, wie leicht unsere Privatsphäre durch die Webcam ausspioniert werden kann.

Ausführlichere Kritik ist hier zu lesen

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