Stirb, bevor du stirbst

Theater In der Boulevardkomödie „Stirb, bevor du stirbst“ von Ibrahim Amir endet eine Mischung aus Halbwissen und Vorurteilen über den Islam tödlich.

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In seiner großen Friedenspreisrede in der Frankfurter Paulskirche rühmte Navid Kermani die Schönheit des Sufismus: „Indem er an Gott vor allem die Barmherzigkeit hervorhob, im Koran hinter jeden Buchstaben sah, in der Religion stets die Schönheit suchte, die Wahrheit auch in anderen Glaubensformen erkannte und ausdrücklich vom Christentum das Gebot der Feindesliebe übernahm, durchdrang der Sufismus die islamischen Gesellschaften mit Werten, Geschichten und Klängen, die aus einer Buchstabenfrömmigkeit allein nicht abzuleiten gewesen wären. Der Sufismus als der gelebte Islam setzte den Gesetzesislam nicht etwa außer Kraft, aber er ergänzte ihn, machte ihn im Alltag weicher, ambivalenter, durchlässiger, toleranter und durch die Musik, den Tanz, die Poesie vor allem auch sinnlich erlebbar.“

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Aber: „Kaum etwas davon ist übrig geblieben“, klagte Kermani. Wenn wir an den Islam denken, haben wir sofort Bilder der IS-Gotteskrieger im Kopf. Besonders eindringlich warnt der Verfassungsschutz regelmäßig vor jungen Dschihadisten, die hier aufgewachsen sind, sich radikalisieren und in Terrorcamps nach Syrien gehen.

Dies ist der Hintergrund für die Komödie "Stirb, bevor du stirbst", die am Schauspiel Köln uraufgeführt wurde und bei den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin zu Gast war.

Ausführlichere Kritik mit mehr Bildern ist hier zu lesen

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