The Square: Satire über Kuratoren und PR

Film-Kritik Ruben Östlunds "The Square" wurde im Frühjahr mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet: eine sehr umstrittene Entscheidung.

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Für seinen dritten Kinofilm „The Square“ wählte der schwedische Regisseur Ruben Östlund die Kuratoren zeitgenössischer Museen und ihre verschwurbelten Katalogtexte und die aufmerksamkeitsgeilen Werbefuzzis einer Agentur als Zielscheibe seines Spotts aus.

Das bringt einige Nachteile mit sich: Wie soll ein Film spannend werden, wenn schon die Hauptfigur, der Kurator Christian, ein derart blasses, neurotisches Würstchen ist? Außerdem scheitert „The Square“ an der Herausforderung, mehr als nur die schon x-mal wiedergekäuten Klischees über moderne Kunst zu bieten. Statt zündender Pointen muss sich der Regisseur, der zugleich auch das Drehbuch schrieb, auf die uralte Geschichte der Putzfrau zurückgreifen, die eine Fettecke von Beuys nicht als Kunstwerk erkannte, sondern mit dem Wischlappen traktierte. In leicht verfremdeter Form baut auch Östlund diesen Vorfall in seinen Plot ein.

Es gibt Momente zum Schmunzeln, aber der Satire fehlt der Biss. Was in knackigen 90 Minuten noch ganz gut funktionieren könnte, ist hier leider auf eine Überlänge von 145 Minuten gestreckt. „The Square“ bleibt leider weit hinter der Qualität von Östlunds vorherigem Film „Höhere Gewalt“ zurück.

Ausführlichere Kritik

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